Süddeutsche Zeitung

Es bleibt dabei:Stahlbeton und Ziegel statt Holz

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Gemeinderat bestätigt Bauausschussentscheidung zur Bauweise des neuen Kinderhauses im Jägerfeld

Einiges Kopfschütteln hat es schon gegeben im Gemeinderat Hallbergmoos, als gleich nach der zweiten Sitzung des neuen Bauausschusses dessen Beschluss zur Bauweise des geplanten Kinderhauses im Jägerfeld angezweifelt und an den Gemeinderat zur Überprüfung zurück gewiesen wurde (wir haben berichtet).

Sechs Gemeinderäte mehrerer Fraktionen hatten das beantragt, nachdem das Votum im Ausschuss umstritten und mit nur einer Stimme Mehrheit gefallen war. "Ich sehe das kritisch. Den Bauausschuss haben wir extra als beschließendes Gremium situiert, um die Verwaltung zu entlasten. Und sobald sein Votum nicht passt, wird er entmachtet. Damit wird der Ausschuss ad absurdum geführt", kritisierte Wolfgang Reiland, Gemeinderat der Freien Wähler. Bürgermeister Harald Reents (CSU) hatte dagegen kein Problem mit dem Procedere: "Es ist kommunalrechtlich nicht unüblich, dass Tagesordnungspunkte vom Bauausschuss im Gemeinderat noch einmal überprüft werden. Das ist ein ganz normaler demokratischer Vorgang, der auch durch die Gemeindeordnung gedeckt ist. Und solange es nicht bei jedem Tagesordnungspunkt passiert, ist das auch für die Verwaltung keine besondere Belastung."

Thema der knappen Abstimmung im Bauausschuss war die Bauweise des Kinderhauses, Holz-Massivbau stand gegen Stahlbeton-/Ziegelbauweise zur Debatte. Fünf zu vier ging die Abstimmung für den Beton-/Ziegelbau vor gut einer Woche aus. Angesichts der Tragweite des Beschlusses und weil sie den Eindruck hatten, die Ausschussmitglieder seien vorab nicht umfassend über beide Varianten informiert gewesen, beantragten sechs Gemeinderäte dann die erneute Behandlung im Plenum.

Sabina Brosch (Grüne) rechtfertigte jetzt bei der Gemeinderatssitzung das Vorgehen, "es war ja keine Entscheidung über Klodeckel und die Farbe der Fliesen." Auch habe sie den Eindruck gehabt, dass manche glaubten, sie stimmten über die Fassadengestaltung ab. Ein anderes Ergebnis brachte die Abstimmung dann allerdings nicht, und es ging ebenso knapp aus wie im Ausschuss: Elf Gemeinderäte votierten für ein Beton-, und zehn für ein Holzhaus.

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SZ vom 24.03.2017 / av
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