Süddeutsche Zeitung

Drohende Belastung für Betriebe:Appell an Kommunen

IHK fordert Augenmaß bei den Gewerbesteuer­hebesätzen

Mit Sorge blickt die IHK im Landkreis Freising auf Prognosen, nach denen die Konjunktur in Deutschland schon bald nachlassen könnte. Noch sprudele die Gewerbesteuer zwar, schreibt der Moosburger Unternehmer und IHK-Vizepräsident Otto Heinz in einer Pressemitteilung. Die boomende Wirtschaft habe 2018 für mehr Gewerbesteuereinnahmen in den Kommunen des Landkreises Freising gesorgt. Das Aufkommen sei gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent auf 166,4 Millionen Euro gestiegen - vor Abzug der Gewerbesteuerumlage an Bund und Länder. Lediglich die Gemeinde Wang habe im vergangenen Jahr dennoch den Gewerbesteuer-Hebesatz verändert und um 20 Punkte auf 330 Prozent erhöht. Aber: "Mit nachlassender Konjunktur wird die Belastung der Betriebe durch die Gewerbesteuer steigen", warnt Heinz: "Deswegen ist mehr denn je das Augenmaß der Kommunen bei den Hebesätzen gefordert."

Der durchschnittliche Hebesatz im Landkreis liege zwar noch minimal über dem oberbayerischen Wert (334 Prozent), aber unter dem bayerischen (339 Prozent) und dem bundesweiten Durchschnitt (363 Prozent). Spitzenreiter beim Gewerbesteuerhebesatz seien 2018 die Städte Freising und Moosburg mit 380 Prozent gewesen, den niedrigsten Hebesatz habe mit 295 Prozent Hohenkammer gehabt. Gesetzlich sei den Gemeinden bundesweit ein Mindesthebesatz von 200 Prozent vorgeschrieben.

Die IHK-Broschüre "Gewerbesteuer in Oberbayern" mit rechtlichen Grundlagen und allen oberbayerischen Hebesätzen für 2018 ist auch im Internet verfügbar: www.ihk-muenchen.de/gewerbesteuer.

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SZ vom 24.08.2019 / vo
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