Süddeutsche Zeitung

Denkmalsanierung:Neues Schmuckstück mit Vergangenheit

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30 Jahre lang stand der Volkmannsdorfer Pfarrhof leer. Jetzt wurde das Gebäude nach historischen Vorlagen saniert. Bei einer großen Einweihungsfeier können sich die Bürger selbst ein Bild machen.

Von Peter Becker, Wang

Grundlegend saniert, so präsentiert sich der Pfarrhof in Volkmannsdorf am Sonntag, 21. Oktober, seinen Besuchern. 30 Jahre lang war das Gebäude leer gestanden, bevor im vergangenen Jahr die Modernisierung des Gemeindezentrums in original getreuem Ambiente in Angriff genommen worden war. Gelungen ist das an Hand von Bildmaterial, das der Moosburger Heimatforscher Karl A. Bauer zur Verfügung gestellt hatte.

Der Pfarrhof ist jetzt für 75 Jahre in Erbbaurecht an eine Planungsgesellschaft aus Buch am Erlbach vergeben. Im Erdgeschoss sind nach Informationen vom Wanger Heimatforscher Josef Schlecht ein Büro- und Besprechungsraum, ein kleines Archiv und eine Teeküche vorgesehen. Hauptattraktion ist seiner Meinung nach der große Besprechungs- und Gruppenraum. Mit einer Größe von über 50 Quadratmetern könne dieser auch als Ausstellungsraum dienen. Im Obergeschoss des Gebäudes befinden sich Wohnungen. Die Außenanlagen sind ebenfalls nach historischen Vorlagen gestaltet worden.

Im vergangenen Jahr feierte die Volkmannsdorfer Gemeinde das 150-jährige Bestehen des Pfarrhofes. Dabei konnten die Besucher die Pläne für dessen Modernisierung studieren. Vor dem Bau des Pfarrhofes hatten die Volkmannsdorfer Pfarrer einen mühseligen Weg zu bewältigen. Früher stand das Pfarrhaus nämlich auf der rechten Seite der Isar in Volkmannsdorferau. Im Winter bei Treibeis oder bei Hochwasser den Holzsteg zu überqueren, der ans linke Isarufer zur Kirche führte, muss kein Vergnügen gewesen sein. Im Zweifelsfall musste sich der geistliche Herr auf sein Pferd schwingen und über die Holzbrücke in Moosburg nach Volkmannsdorf reiten. 1837 wurde der Pfarrhof dort verkauft. Für die nächsten drei Jahrzehnte wohnte der Pfarrer im ehemaligen Forsthaus von Isareck. Pfarrer Anton Heigl hatte schließlich den seinerzeit umstrittenen Bau des Pfarrhofs in Volksmannsdorf veranlasst. Er musste sich dafür manche Anfeindungen gefallen lassen. Letzter Pfarrer in Volkmannsdorf war Edward Stupak. Er zog 1990 nach Hörgertshausen um. Seitdem stand der Pfarrhof leer.

Das Einweihungsfest beginnt mit einem Kirchweihgottesdienst

Das Einweihungsfest des Pfarrheims im Erdgeschoss des modernisierten Gebäudes beginnt am 21. Oktober um 8.15 Uhr mit einem Kirchweihgottesdienst in der Pfarrkirche Sankt Laurentius. Um 9 Uhr wird das restaurierte Pfarrheim eingeweiht. Dazu singen Kinder des Kindergartens "Burg Drachenfels" in Wang. Im Garten ist ein Festzelt aufgebaut, in dem ein gemeinsames Weißwurstessen stattfindet. Den ganzen Tag über gibt es ein abwechslungsreiches Programm.

Zwischendurch können die Besucher die neuen Räume besichtigen, sich über die geplanten Aktivitäten informieren oder die Ausstellung "Fundstücke aus dem Pfarrhof" besichtigen. Zu jeder halben Stunde beginnt von 11.30 Uhr an ein neues Programm. Zum gemeinsamen Singen lädt Vroni Klupsch ein. Um 12.30 Uhr folgt ein Vortrag von Rudolf Hattenkofer mit Bildern von der Pfarrhofsanierung. Die ehemalige Ministrantin Hannah Schwarz hält von 13.30 Uhr an einen Vortrag über ihr Auslandsschuljahr in Norwegen. Über Fundstücke im Pfarrhof informiert Josef Schlecht von 14.30 Uhr an. Der Tag klingt anschließend um 15.30 Uhr mit einer Abschlussandacht aus.

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Quelle:
SZ vom 11.10.2018
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