Politischer Aschermittwoch der CSU in Attenkirchen:Mehr Geld und Respekt für Pflegekräfte
Lesezeit: 2 Min.
CSU-Bundestagsabgeordneter Erich Irlstorfer macht auf Notstand bei den Beschäftigten in den Gesundheitsberufen aufmerksam. Er will sich für eine angemessene Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen einsetzen.
Von Katharina Aurich, Attenkirchen
Mit einem eindringlichen Appell, sich für die Ziele der CSU in jeder Stadt und in jedem Dorf zu engagieren, stimmte Bundestagsabgeordneter Erich Irlstorfer die etwa 60 Gäste des Aschermittwochstreffens seiner Partei in Attenkirchen auf die kommende Landtagswahl ein. Irlstorfer ist unter anderem Mitglied der Arbeitsgruppe Gesundheit der CSU- Bundestagsfraktion und legte in seiner Rede darauf seinen Schwerpunkt. Er machte auf die Situation der etwa fünf Millionen pflegebedürftiger Menschen und die 4,8 Millionen pflegenden Angehörigen in Deutschland aufmerksam. Um kranke Menschen am Ende ihres Lebens angemessen zu versorgen, fehlten Pflegekräfte, wiederholte Irlstorfer eindringlich.
Der Bundestagsabgeordnete sprach sich dafür aus, ausländische Berufsabschlüsse anzuerkennen, allerdings müssten die Pfleger die deutsche Sprache beherrschen. Er werde sich dafür einsetzen, Pflegeberufe attraktiver zu gestalten, "es müssen bessere Arbeitsbedingungen geschaffen werden, damit Menschen in der Pflege bleiben", betonte er. Dazu gehörten ausreichend Präventions- und Rehabilitationsmaßnahmen, denn jeder, der in der Pflege arbeite, betreibe Raubbau am eigenen Körper. Pflegekräfte bräuchten nicht nur ein angemessenes Gehalt und Respekt für ihren Beruf, sondern Dienstpläne, die auch eine Kaffeepause zuließen. Die Menschlichkeit dürfe nicht auf der Strecke bleiben.
Irlstorfer, der selbst 20 Jahre lang für die AOK arbeitete, sprach sich für ein freiwilliges Gesellschaftsjahr aus. Ähnlich des Zivildienstes wäre dies eine gute Maßnahme, damit junge Menschen Erfahrungen sammeln könnten und sich anschließend eventuell für einen pflegenden Beruf entschieden. Allerdings sollte dieses Jahr unbedingt freiwillig sein, denn er sei im Gegensatz zu seinen Parteikollegen gegen Verpflichtungen, betonte der Politiker. Ein wichtiges Anliegen seien ihm die "seltenen Krankheiten" und er werde sich dafür einsetzen, dass diese besser diagnostiziert und behandelt würden und Betroffene mehr Unterstützung erhielten, versprach Irlstorfer.
Leiharbeit führt langfristig zu Frustration unter den Beschäftigten
Der Bundestagsabgeordnete schlug dann den Bogen zum Thema Leiharbeit. Diese halte er für eine gute, kurzfristige Maßnahme, um Personalengpässe auszugleichen. Aber Leiharbeit dürfte in einem Unternehmen oder zum Beispiel in einem Krankenhaus kein Dauerzustand sein, da sie dann zu Frustration unter den regulär Beschäftigten führe.
In seinen weiteren Ausführungen kam Irlstorfer dann zum Thema Landwirtschaft. "Wir unterstützen die kleinteilige Struktur der Betriebe in Bayern", die Landwirte müssten für ihre Produkte angemessen bezahlt werden. "Ideologen" dürften ihnen nicht vorschreiben, wie eine gute Landnutzung aussehe, kritisierte der CSU-Politiker. Zudem würden Landwirte "unsere Kultur" wie beispielsweise den Hopfenanbau erhalten, lobte er. Es sei ein Bildungsauftrag der Gesellschaft, besonders jungen Menschen einen anderen Umgang mit Lebensmitteln, weg von der Wegwerfmentalität zu vermitteln, so seine Forderungen.
Weiter ging es zum Ausstieg aus der Atomkraft. Ohne Not hätten wir einen wichtigen Zweig unserer Energieversorgung "platt gemacht", meinte der Bundestagsabgeordnete. Abschließend griff Irlstorfer nochmals die bevorstehende Landtagswahl auf. "Wir brauchen jede Kraft hier im Landkreis und gehen sachlich und anständig in diesen Wahlkampf", appellierte er.