Süddeutsche Zeitung

Die zündende Idee fehlt noch:Aquapark bleibt Badesee

Lesezeit: 2 min

Die Firma Evago Immobilien, Besitzerin des Naherholungsgebiets im Norden Moosburgs, sucht seit zwei Jahren nach einem wirtschaftlichen Konzept. Solange gibt es zwar kostenlose Parkplätze, aber kein Klo und keinen Kiosk. Auch das Utopia-Festival findet heuer nicht statt.

Von Henrike Schulze-Wietis, Moosburg

Zu Beginn der Badesaison stellt sich auch für diesen Sommer die Frage: Was ist mit dem Aquapark Moosburg? Nachdem nun endgültig keine Wakeboard-Anlage auf das Grundstück kommt, können weder Kiosk noch Toiletten in Betrieb genommen werden - alles beim Alten also.

Lorenz Schmid von der Evago Immobilien GmbH, der die Anlage gehört, erklärt, dass es ein neues Gesamtkonzept geben müsse. "Das Konstrukt funktioniert nur, wenn alles gleichzeitig umgesetzt werden kann, um wirtschaftlich rentabel zu sein", so Schmid. Mit "alles" sei ein attraktives Grundkonzept gemeint, das mit einem kulinarischen Angebot kombiniert werde. Genauere Angaben dazu könne er, so Schmid, jedoch nicht machen. Die alleinige Wiederöffnung des Kiosks lohne sich nicht. "Wir bekommen zwar ständig Anfragen für neue Pächter, aber wir können es nicht mit unserem Gewissen vereinbaren, einen vierten Pächter das Handtuch werfen zu sehen", gibt Schmid zu. Man wisse einfach, dass man mit dem Kiosk die laufenden Kosten nicht decken könne. Das hinge zum Teil mit dem Wetter zusammen, aber auch, weil sich die Besucher ihre eigenen Getränke und Speisen mitbrächten. Einen vierten Versuch brauche man nicht, um das festzustellen. "Der Aufenthalt im Aquapark muss so toll sein, dass die Leute ihre eigenen Lebensmittel gar nicht erst mitbringen wollen, sondern nach dem Schwimmen noch in einem möglichen Restaurant essen", so Schmid. Evago arbeite momentan an einem Alternativ-Konzept, zu dem man allerdings keine konkreten Auskünfte geben könne. Wann dieser Plan vorgestellt wird, wisse man noch nicht. Häufig erreichten Vorschläge aus der Bevölkerung das Unternehmen, die zwar gute Ideen beinhalteten, aber nicht umsetzbar seien. Eine Zusammenarbeit mit dem Erholungsflächenverein ist laut Schmid ebenfalls im Gespräch. Josef Mühlberger von der Moosburger Stadtverwaltung erklärte jedoch, dass es diesbezüglich noch keine Rückmeldung gebe.

Das Utopia-Festival findet auch 2019 nicht statt

Das Utopia-Festival, das zuletzt 2017 auf dem Gelände stattfand, fällt in diesem Jahr erneut aus. "Wir sehen uns wieder 2019", war im vergangenen Jahr auf der Utopia-Homepage zu lesen. Nachdem 2017 wegen des Regens und des daraus resultierenden Schlammes das Grundstück in Mitgliedschaft gezogen worden war, sollte es eine neue Infrastruktur geben. "Da es aktuell aber kein Gesamtkonzept für den Park gibt, konnten bisher auch keine festen Gehwege erreichtet werden, die für das Festival notwendig sind", so Schmid.

Der aktuelle Stand ist also derselbe wie der im vergangenen Jahr: Der See ist für Besucher zugänglich, das Parken weiter kostenlos. Allerdings gibt es keine sanitären Anlagen und auch keinen Kiosk. "Wir stellen den Menschen das Grundstück als normalen Badesee zur Verfügung, der weiterhin genutzt werden kann", verspricht Schmid.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4453445
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 20.05.2019
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.