Süddeutsche Zeitung

App  für Neubürger in Freising:Digitale Plattform für Sportbegeisterte

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Eine neu entwickelte App soll es vor allem Neubürgern leichter machen, einen passenden Verein zu finden. Getestet wird das Produkt derzeit bei den Basketballern des TSV Jahn Freising.

Von Simon Bauer, Freising

Michael Buhl ist sportbegeistert. Seit mehr als dreieinhalb Jahren spielt der 28-Jährige in der ersten Herrenmannschaft des TSV Jahn in Freising Basketball, trainiert nebenbei das U-10-Team des Vereins und hat nun ein weiteres Herzensprojekt am Laufen. Buhl ist Mitbegründer und Entwickler eines Start-up-Unternehmens um die App "Now Sport", eine Art digitales schwarzes Brett vor allem für Neubürger, die Zugang zu Vereinen suchen und einen Überblick über anstehende Sportevents haben wollen.

Im Jahr 2015 sei die Idee das erste Mal aufgekommen, erzählt Buhl. "Ein guter Freund von mir, Frederik Kopatz, machte seinem Vater den Vorschlag. Unsere Väter kennen sich wiederum aus Studienzeiten, deshalb sind sie beide sofort eingestiegen." Zu diesem Zeitpunkt habe er noch bei Siemens gearbeitet, sei jedoch für das Projekt hinzugeholt worden. Schnell war klar, dass es noch an der technischen Umsetzung mangelte. Deshalb bezog das vierköpfige Gespann die Firma GYSE Media mit ein und startete eine Kooperation. Der Hauptsitz von Now Sport liegt in Gießen, der Heimatstadt von Michael Buhl und seinem Vater Heinz, er selbst lebt mittlerweile in Freising in einer WG und betreibt somit nicht nur in Mittelhessen, sondern auch im Landkreis Freising Marketing. Sein eigener Basketballverein nutzt und testet die App inzwischen.

"Die Zielgruppe, die wir mit unserer App ansprechen wollen, umschließt jeden, der sportlich aktiv ist, niemand wird ausgeschlossen", sagt Buhl. "Ob Verein, Mannschaft, Hobbyspieler oder Profi, jeder kann die App für sich nutzen." Now Sport funktioniert als eine Art digitales schwarzes Brett, an dem Einzelsportler, Vereine und Teams Sportevents und Veranstaltungen, Trainingszeiten und freie Plätze in ihren Mannschaften bekannt geben können. Durch eine Kartenfunktion wird beim Öffnen der App angezeigt, welche Events im Umkreis angeboten werden und wie man dort hin gelangen kann. Unter der Karte werden diese in Listenform nochmals aufgereiht. "Wenn beispielsweise ein Student neu in eine Stadt kommt und dort eine Fußballmannschaft sucht, dann zeigt ihm die App an, welches Team noch freie Plätze anbietet", erläutert Buhl. Man sei allerdings auf viele Nutzer angewiesen, um möglichst viele Informationen zusammenstellen zu können. Auch kleinere persönliche Termine, etwa ein Spaziergang mit Hund, werden angezeigt, ebenso große Turniere.

Zwei weitere in der App verfügbare Funktionen sind das Teammanagement und die Statistikanzeige. Ersteres könne von Trainern zur Verwaltung ihrer Mannschaften genutzt werden und einen Überblick über Kader und Trainingszeiten liefern. Die Statistik sei besonders für Profispieler gedacht, die ihre gewonnenen und verlorenen Spiele über die App dokumentieren und sich so präsentieren können. Die Statistiken zweier Sportler könnten außerdem verglichen werden, sodass ein gewisser Wettbewerb entstehen werde. Durch die Kombination dieser drei Funktionen hebe sich Now Sport von der Konkurrenz ab, betont Michael Buhl.

Derzeit befindet sich die App in der Beta-Test-Phase. "Ein, zwei kleinere Fehler" müssen nach seinen Worten noch korrigiert werden, bevor Now Sport von Mitte März an über Android und iOS erhältlich sein soll. Anfangs sollen beim Download keine Kosten entstehen, mit der Zeit werden laut Buhl allerdings kostenpflichtige Extrafunktionen dazukommen.

Finanziert werde die neue App mit Eigenkapital und Darlehen von privaten Spendern, solange man noch auf der Suche nach einem großen Investor sei, erklärt Michael Buhl. Denn das Ziel sei ganz klar, in Zukunft Umsatz zu machen, von der App leben zu können und "sein eigener Arbeitgeber zu sein". Grenzen gebe es dabei keine. "Now Sport ist für mich etwas Besonderes, etwas Eigenes. Da steckt viel Herzblut drin."

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Quelle:
SZ vom 03.03.2017
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