Süddeutsche Zeitung

Allershausen/Kranzberg:Mit Hartnäckigkeit und Glück

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Allershausen kann jetzt doch früher auf die Südumfahrung hoffen

Ohne eine gewisse Hartnäckigkeit kommt man in der Politik nicht weit. Manchmal braucht es zusätzlich eine große Portion Glück - wie im Fall der geplanten Südumfahrung für Allershausen. Nach der Rückstufung des Projekts im aktuellen Ausbauplan für die Staatsstraßen sah es so aus, als würde die weitere Planung mindestens bis 2025 auf Eis liegen. Die Allershausener machten jedoch Druck. Spätestens wenn die Westtangente in Freising fertig wird, befürchten sie, in ihrer jetzt schon überlasteten Ortschaft vom Verkehr überrollt zu werden.

Hier kommt nun das Glück ins Spiel: Da ein ähnlich teures Projekt in Gräfelfing, das es in die erste Dringlichkeitsstufe geschafft hatte, nach einem Bürgerentscheid nicht gebaut wird, profitiert nun Allershausen und die Politik steht zu ihrem Wort, dass sie die Bürger der Autobahn-Gemeinde nicht dem Chaos überlassen will. Schnell wird sich die Umfahrung dennoch nicht verwirklichen lassen. Straßenplaner denken grundsätzlich in längeren Zeiträumen, da die Genehmigungsverfahren langwierig sind und Klagen betroffener Grundbesitzer nicht ausgeschlossen werden können - je nach Trassenverlauf.

Der ist östlich der Amper ein Streitpunkt zwischen den Nachbarn Allershausen und Kranzberg, die ansonsten gut miteinander auskommen. Allershausen favorisiert die sogenannte Waldrandvariante unterhalb der Amperleite, weil sie nach Einschätzung des Staatlichen Bauamts bisher als diejenige gilt, die am ehesten genehmigt wird. Kranzberg dagegen fordert eine etwas weiter westlich gelegene Trasse. Die würde jedoch ein FFH-Schutzgebiet berühren und teilweise queren, was bisher als Ausschlusskriterium gilt. Da die Gutachten zum Arten- und Naturschutz jedoch noch einmal gemacht werden müssen, weil sich in der mehrjährigen Planungspause Bewertungskriterien geändert haben, hoffen die Kranzberger, dass nun doch eine andere Variante den Vorzug erhält - die bisher chancenreichste würde einen ihrer Grundbesitzer treffen. Der hat schon Widerstand angekündigt. Auch die beliebten Baggerweiher wären betroffen.

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SZ vom 30.12.2016 / psc
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