Süddeutsche Zeitung

Wannda Zirkus:Bewohner fühlen sich von Wannda-Zirkus gestört

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Der Bezirksausschuss Schwabing-Freimann sieht in dem Kulturprogramm eine Bereicherung für den Stadtteil. Anwohner beschweren sich über Müll und Lärm.

Von Stefan Mühleisen, Freimann

Zum vierten Mal will der Verein Wannda heuer auf einer Brachfläche an der Lindberghstraße in Freimann sein Kulturprogramm veranstalten. Der Bezirksausschuss Schwabing-Freimann hat nun ausdrücklich sein Wohlwollen für die von Mitte Juni bis Mitte September andauernde, kunterbunte Zwischennutzung artikuliert. Das vielseitige Kulturangebot sei "eine Bereicherung für den Stadtteil", heißt es in einem von der SPD eingebrachten Antrag. Allerdings: Freimanner Anwohner sehen das Betragen der Besucher als alles andere als eine Bereicherung. "Die Lärmbelästigung und die Vermüllung ist ein Riesenproblem", sagte der geschäftsführende Vorstand der Siedlungsgenossenschaft, Robert Eggl, in der Sitzung des Gremiums.

Ähnlich wie zuletzt auf dem Viehhof-Gelände bietet Wannda auf dem Areal neben dem BMW-Gelände, südlich der Zenith-Halle, ein Kulturprogramm mit Jahrmarktständen und Zirkuszelten an; geboten werden Lesungen, Theater, Konzerte, Tanzperformances sowie ein umfangreiches Angebot für Kinder. Viele Teilnehmer reisen mit der U-Bahn an, steigen am Halt "Freimann" aus - und dort auch wieder ein, nachdem sie angetrunken, lärmend und wildbieselnd die Siedlung durchquert haben, wie Vorstand Eggl schilderte. "Und das sind definitiv keine Gäste von Kesselhaus oder Zenith", hob er hervor. Der BA beharrte dennoch auf seiner Unterstützung für den Wannda-Zirkus - will nun aber darauf dringen, dass mobile Toiletten sowie Mülleimer entlang des Weges aufgestellt werden; außerdem sollen Hinweise angebracht werden, welche die Gäste zu leisem Verhalten anhalten.

Wannda-Vorstandsmitglied Julian Hahn versichert unterdessen: "Wir geben uns die größte Mühe, die Belästigungen in Grenzen zu halten." Nach seinen Worten werden bei größeren Veranstaltungen bis zu fünf Security-Mitarbeiter eingesetzt, die heimkehrende Besucher zum U-Bahnhof begleiten und dabei zur Ruhe mahnen; es seien Schilder mit dem Hinweis auf Rücksichtnahme aufgestellt. "Aber wir können die Leute auf dem Heimweg ja nicht knebeln", sagt Hahn und berichtet, man arbeite mit der "Strategiegruppe nächtliches Feiern" des städtischen Konfliktmanagements Akim an Lösungen. Dazu zählten auch die mobilen Toiletten. "Wir würden die gerne aufstellen", beteuert Julian Hahn. Doch die Stadt habe bisher die Genehmigung verweigert, weil es sich um öffentlichen Grund handle.

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Quelle:
SZ vom 01.03.2018 / smüh
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