Süddeutsche Zeitung

Freiham:Kulisse für die Feldlerche

Offene Flächen um Gut Freiham sollen nicht zerteilt werden

Die Freihamer Allee ist landschaftsbildprägend für Freiham-Süd - und soll als "einzigartiges Element" erhalten bleiben. Weitere Alleen in dieser Gegend zu pflanzen, wie vom Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied angeregt, lehnt das Baureferat Gartenbau ab.

Das Nein der Behörde hat einen zweiten, ökologisch motivierten Grund: Das Baureferat will die weiträumige Kulturlandschaft mit Wiesen und Äckern erhalten. "Eine zusätzliche alleeartige Gehölzpflanzung würde dem Entwicklungsziel des Offenland-Lebensraumes zuwiderlaufen." Das Gebiet ist Lebensraum der vom Aussterben bedrohten Feldlerche, die auf große, unzerteilte offene Flächen angewiesen ist. "Der Verlust von Bruthabitaten durch die Bebauung in Freiham-Nord führt zwingend dazu, dass die offenen Flächen um das Gut Freiham nicht noch weiter verkleinert werden dürfen", so die Baubehörde.

Deshalb seien Einzelbäume, Baumgruppen und Gehölzpflanzungen dort nur als "Kulissen" im Randbereich der Wiesen angeordnet worden. Auch eine Baum- oder Heckenbepflanzung entlang der Centa-Hafenbrädl-Straße, wie von Lokalpolitikern befürwortet, ist laut Referat nicht möglich. Die Flächen sind verpachtet und werden landwirtschaftlich genutzt. "Die Randstreifen zwischen den Äckern und Wegen werden jedoch als blütenreiche Säume entwickelt und sind damit als Nahrungsgrundlage für Insekten und andere Tiere ebenfalls von hoher ökologischer Bedeutung."

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Quelle:
SZ vom 10.02.2020 / eda
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