Süddeutsche Zeitung

Flughafen München:Wiedereinreise kommt Unfallverursacher teuer zu stehen

Bundespolizisten haben den Geschäftsmann aus Abu Dhabi am Münchner Flughafen verhaftet. Er wurde wegen Fahrerflucht am Tegernsee gesucht.

Von Thomas Schmidt, München

Bundespolizisten haben einen Geschäftsmann aus Abu Dhabi am Münchner Flughafen verhaftet. Der gut betuchte 47-Jährige wurde per Haftbefehl gesucht und lief den Beamten am Dienstag bei der Einreise aus den Arabischen Emiraten in die Arme. Der Mann ist offenbar häufiger in Bayern, bereits im Februar hatte ihm ein Amtsrichter in Miesbach eine Strafe von 60 000 Euro aufgebrummt, weil er einen Verkehrsunfall am Tegernsee verursacht hatte. Doch anstatt das Geld an die Justiz zu überweisen, setzte er sich in sein Heimatland ab und dachte wohl, damit sei die Sache erledigt - falsch gedacht.

Anfang des Jahres, so berichtet es die Polizei, bog der Geschäftsmann ohne zu blinken mit seinem Auto ab und rammte dabei einen Rollerfahrer. Hinzu kam, dass der 47-Jährige ohne gültigen Führerschein unterwegs war. Ein Richter erließ einen Strafbefehl über 60 Tagessätze, und weil sich die Höhe des Satzes am täglichen Einkommen orientiert, wurde es ziemlich teuer.

Die Polizei kassierte sofort 4500 Euro als Sicherheit ein, doch dann verschwand der Mann. Als er nun wieder einreisen wollte, verhafteten ihn Grenzpolizisten. Die fehlenden 55 500 Euro zahlte er ohne zu murren sofort in bar. Aber seinen Führerschein, den rückte er laut Polizei nur sehr widerwillig heraus. "Dass er das geliebte Papier abgeben musste, schmerzte ihn offenbar sehr", berichtet ein Sprecher.

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Quelle:
SZ vom 12.07.2018
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