Süddeutsche Zeitung

Floßlände in München:Surfen auf der zweiten Welle

Von Thomas Anlauf

Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat ein Herz für Münchens Wellenreiter. Im vergangenen Sommer teilte er über Facebook mit, er wolle sich dafür einsetzen, "dass die Surfer neben dem Eisbach auch die Floßlände nutzen können". Jetzt scheinen Stadtverwaltung und Stadtwerke (SWM) Reiters Wunsch ernsthaft nachkommen zu wollen: Derzeit wird an der Floßlände getestet, wie dort einerseits wieder eine surfbare Welle entstehen kann, andererseits auch die Bedürfnisse von Kanuten, Flößern und Badegästen von Maria Einsiedel berücksichtigt werden.

Seit 2014 ist die Surfwelle, die vor allem für Anfänger geeignet war, nicht mehr stabil und kann daher nicht mehr befahren werden. In verschiedenen Testreihen sollen nun unterschiedliche Wassermengen durch den Ländkanal oberhalb der Floßlände geschickt werden, um festzustellen, bei welchen Bedingungen eine stabile Welle für Surfer entsteht. Das Problem ist aber, dass bei einem zu niedrigen Wasserpegel im Ländkanal die Flößer nicht mehr anlanden können. Bei zu großer Wassermenge im Ländkanal besteht die Gefahr, dass die Fließgeschwindigkeit für Badegäste bei Maria Einsiedel zu hoch ist.

Im vergangenen Jahr hatte die Untere Wasserschutzbehörde die Wassermenge im Ländkanal drosseln lassen, weil im Naturbad teilweise die Wege entlang des Kanals überflutet waren und der Kanal für Schwimmer zu reißend war. Mittlerweile ist sogar eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben worden: Sie soll genauen Aufschluss darüber geben, wie das fragile Abflusssystem vom Werkkanal bis zur Floßlände funktioniert. Auf Basis der Studie könnten womöglich die Kanäle so umgebaut werden, dass die Badegäste, Flößer und Kanuten, aber auch wieder Surfer zu ihrem Recht kommen.

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Quelle:
SZ vom 25.04.2015
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