Süddeutsche Zeitung

Fasangarten:Protest verhallt

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Stadt lässt General-Kalb-Weg trotz Einspruch asphaltieren

Von Hubert Grundner, Fasangarten

Der massive Widerstand gegen eine Asphaltierung des General-Kalb-Wegs in der einstigen Amisiedlung hat offensichtlich zu keinem Umdenken geführt: Laut Rathaus-Pressestelle saniert nun das Baureferat den Fuß- und Radweg im 350 Meter langen Abschnitt südlich der Cincinnatistraße. Auf Wunsch des Städtischen Beraterkreises barrierefreies Planen und Bauen sei eine separate Führung des Fußverkehrs auf einem Gehweg mit 1,80 Meter Breite und des Radverkehrs auf einem Zweirichtungsradweg mit 2,70 Meter Breite vorgesehen. Aufgrund der Lage mit beidseitig schützenswertem Baumbestand sei eine Verbreiterung über 4,50 Meter hinaus nicht möglich. Dann heißt es weiter: "Der Fuß- und Radweg wird asphaltiert und mit einem taktil erfassbaren Betoneinfassstein getrennt sowie beidseitig eingefasst." Im Bereich der Bestandsbäume werden statt Einfasssteinen Kleinsteinzeilen eingebaut, um die Eingriffe in den Wurzelraum zu minimieren. Zudem erfolge bei unvermeidbaren Eingriffen im Wurzelbereich der Bäume eine ökologische Baubegleitung durch eine Fachfirma, um Schädigungen des Baumbestandes auszuschließen. Die Arbeiten werden voraussichtlich im November abgeschlossen. All dies sei mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt und wurde vom zuständigen Bezirksausschuss 17 Obergiesing-Fasangarten in seiner Sitzung am 19. Januar 2021 einstimmig so beschlossen.

Vehement dagegen sprechen sich die Interessengemeinschaft Wohnanlagen am Perlacher Forst und Tegernseer Landstraße (Iwap) und viele Anwohner aus: Eine Asphaltierung lehnen sie ab, weil der General-Kalb-Weg als Spazierweg geplant gewesen sei und als solcher erhalten bleiben solle. Außerdem verlaufe er durch die von der Stadt selbst als schützenswert eingestuften "Restlaubwaldbestände am Perlacher Forst". Da nach der Asphaltierung das Regenwasser nicht mehr versickern könne, befürchtet die Iwap schädliche Auswirkungen auf Tier- und Pflanzenwelt links und rechts des Weges.

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Quelle:
SZ vom 09.09.2021
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