Süddeutsche Zeitung

Stadtentwicklung:Drei Inseln für Erding

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"Mitte Machen" heißt eine Ausstellung im Museum Erding. Noch bis Sonntag ist zu sehen, wie die Innenstadt zukunftsfähig gestaltet werden soll. Die Umsetzung wird eine Herausforderung, weiß OB Max Gotz .

Von Regina Bluhme, Erding

Im Foyer des Museum Erding stehen seit kurzem drei Info-Stationen, die den Besuchern und Besucherinnen das künftige Gesicht der Innenstadt zeigen. Oder besser: Die Planungen und Leitziele des ISEK, des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts. Die Ausstellung mit dem Titel "Mitte Machen" ist noch bis Sonntag, 24. September, im Museum Erding zu sehen.

ISEK ist die Abkürzung für einen langen Namen - und auch die Beratung und Entwicklung des Konzepts haben eine recht lange Zeit in Anspruch genommen. Der Vorentwurf stammt von 2018, erst im Juli 2023 hat der Stadtrat die aktualisierte und erweiterte Konzept beschlossen. Und jetzt - "stehen wir eigentlich erst am Anfang", sagte Rene Ziegler vom zuständigen Wiener Planungsbüro Modul5 am Dienstag Nachmittag bei der Ausstellungseröffnung im Museum Erding. Denn jetzt gelte es Stück für Stück die Vorstellungen in die Tat umzusetzen.

"Eine Innenstadt von allen und für alle" sei das Ziel, so Ziegler. Wie dieses Stadtzentrum künftig und zukunftsfähig gestaltet werden soll, das zeigen die im Foyer aufgestellten "Ausstellungsinseln", wie Ziegler sie nannte. Insel Nummer Eins präsentiert die Große Kreisstadt in Zahlen mit Einwohnerentwicklung und Infrastruktur. Die zweite Insel zeigt die sogenannten die Leitlinien fürs Stadtzentrum, die dritte präsentiert dann Vorschläge für die Umsetzung.

Zuvor hatte Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) die Bedeutung des Konzepts betont. "Ein wichtiger Impuls hinaus in die Stadt" soll die Ausstellung sein. Dabei sind in das Konzept nicht nur die Vorstellungen vom Planungsbüro und der Lenkungsgruppe (aus Vertretern der Stadtratsfraktion, der Stadtverwaltung, des Einzelhandels und der Fachberater) eingeflossen, sondern auch die Ideen aus der Bürgerschaft. Nun sei "Mut zur Umsetzung" gefragt. Der Stadtrat werde demnächst über erste Vorlagen zu entscheiden haben, kündigte Max Gotz am Dienstag an.

Neben der Ausstellung gibt es zum zweiten Mal eine eigene Projektzeitung, die über Werdegang, Leitziele und Konkrete Maßnahmen informiert. Im Vorwort betont Max Gotz die besondere Bedeutung der Leitziele "wie Klima- und Umweltschutz oder die Weiterentwicklung der Innenstadt auf hohem Niveau". Zugleich könne das ISEK auch eine "Blaupause" sein für die anstehende Konversion des Fliegerhorstgeländes.

Eines der ISEK-Leitziele beim Thema Klima ist die Schaffung neuer Grünflächen. Heißt konkret: bestehende Grünflächen und Baumbestand sollen erhalten bleiben und soweit möglich weiter ausgebaut werden. Weiteres Ziel ist ein Mobilitätskonzept für die Innenstadt. Als "Stadt der kurzen Wege" seien in Erding "das zu Fuß gehen und das Rad fahren sehr attraktiv", sind die Planer überzeugt. Die Frage, ob und wie viele Autoparkplätze deshalb wegfallen werden, wurde im Stadtrat schon mehrfach hitzig diskutiert. Kein Wunder also, dass Max Gotz von großen Herausforderungen sprach. Aber immerhin kann ihn eine von der Stadt gestartete Umfrage, deren Ergebnisse demnächst im Stadtrat öffentlich vorgestellt werden, optimistisch stimmen. Eines der Ergebnisse hat er nämlich am Dienstag verraten: "Neun von zehn Menschen sagen, sie leben gerne in Erding."

Ausstellung "Mitte Machen", noch bis Sonntag, 24. September, Museum Erding, täglich von 13 bis 17 Uhr. Eintritt frei.

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