Süddeutsche Zeitung

Sparkassen-Geschäftsstelle:Modern mit historischen Bezügen

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In wenigen Tagen startet der Umbau der Sparkassen-Geschäftsstelle am Schrannenplatz in Erding. Der Denkmalschutz ist eingebunden.

Antonia Steiger

In wenigen Tagen wird es in Erding eine neue Baustelle zu bestaunen geben: Schon in der kommenden Woche will die Sparkasse Erding-Dorfen mit dem Umbau und der Renovierung ihrer großen Filiale am Schrannenplatz beginnen. Derzeit wird das Haus entrümpelt, die Mieter sind alle bereits ausgezogen. Eineinhalb Jahre später soll die ehemalige Schrannenhalle wieder fast so wie früher aussehen. Die Kunden bekommen eine Filiale mit einem historischen Gewölbe in einer noch höheren Halle als bisher. Ein weiterer Pluspunkt: Die Stufen zu den Eingängen werden entfernt, das Haus wird barrierefrei und ebenerdig zugänglich sein.

Der Renovierungsbedarf in dem Haus sei vorhanden, das machte der Vorstandsvorsitzende Joachim Sommer bei der Jahrespressekonferenz vor wenigen Tagen deutlich. Die Brandschutzbestimmungen seien verschärft worden, bei der energetischen Sanierung bestehe Nachholbedarf. Und auch die elektronische Verkabelung der Arbeitsplätze der Sparkassenmitarbeiter soll verbessert werden. Aber die Sparkasse muss behutsam vorgehen, denn das 1866 als Schrannenhalle gebaute Haus steht unter Denkmalschutz.

Sommer erkennt daher eine besondere Verantwortung der Sparkasse als Eigentümerin des neugotischen Gebäudes: "Wer wenn nicht wir soll so ein Haus sanieren?" Was der Umbau kosten wird, darüber bewahrt man Stillschweigen bei der Sparkasse - auch weil die Höhe einiger Kosten noch gar nicht beziffert werden könne, wie Sommer sagte.

Bedeutendste Maßnahme des Umbaus ist die Entfernung des Kellers. Er ist vor 48 Jahren eingebaut worden, um dort Lagerflächen für Geld und anderes zu schaffen. Damals war die Filiale am Schrannenplatz noch die Hauptgeschäftsstelle. Aus Platzgründen zog die Zentrale Anfang der 1980er Jahre in das neue Gebäude am Alois-Schießl-Platz. Für den Keller wurde das Erdgeschoss angehoben, daher musste man fortan die Stufen erklimmen, um in die Geschäftsstelle zu gelangen. Viele Klagen hätten die Sparkasse erreicht, sagte Sommer.

Nicht nur von Menschen mit Behinderungen, sondern auch von Eltern mit Kinderwagen, die kaum in diese Halle gelangen können. Das soll sich nun ändern. Auch von außen wird der Umbau deutlich zu erkennen sein: Die Umrisse der früheren Holztore zum Schrannenplatz hin werden wieder zu sehen sein. Der jetzige Plan sieht Glastüren bis auf den Boden hinunter vor, die aber nicht zu öffnen sein werden. Auch das Dach wird erneuert und steiler - mit der angenehmen Folge, dass die Nutzfläche darunter größer wird. Was mit den oberen Geschossen passiert, das wisse man heute noch nicht, sagte Sommer. Sie werden sich wohl als Büros oder Veranstaltungsräume eignen.

Bis Ende 2012 soll der Umbau abgeschlossen sein. Er wisse, dass dies zu Unannehmlichkeiten führen werde, sagte Sommer. Vermutlich wird ein Kran mitten in der Stadt aufgebaut werden, auch für Materialanlieferungen wird man Platz benötigen. Jedoch soll der Durchgang zwischen Kirche und Schrannenhalle begehbar bleiben, Und am Ende, davon ist Sommer überzeugt, wird die gute Stube Erdings hübscher als zuvor sein.

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Quelle:
SZ vom 21.04.2011
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