Süddeutsche Zeitung

Reden wir über:Vorliebe für Cube-Räder

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Polizeichef Harald Kratzel zur Diebstahlserie in Dorfen

Interview von Gerhard Wilhelm, Dorfen

Der Radhersteller Cube gehört zu den größten Fahrradherstellern in Deutschland und gilt als Marktführer für E-Bikes und für Mountainbikes mit oder ohne Elektroantrieb in Deutschland. Die Firma aus der oberpfälzischen Gemeinde Waldershof baut pro Tag bis zu 2500 Fahrräder. Es gibt also tatsächlich viele Fahrräder der Marke Cube - bestimmt auch in Dorfen. Und sie sind offenbar bei einem oder mehreren Dieben in Dorfen beliebt. Zehn Stück sind bisher gestohlen worden. Die SZ fragte beim Leiter der Polizeiinspektion Dorfen, Harald Kratzel (), nach.

SZ: Herr Kratzel, was ist denn in Dorfen los. Wer klaut denn nur Cube-Räder?

Harald Kratzel: "Ja, es werden Fahrräder der Marke gestohlen. Und wir sind mit einigen Maßnahmen dran, um den oder die Täter zu finden. Ich bin da ganz optimistisch, dass kurz oder lang in der Zeitung stehen wird, dass wir den oder die Täter festsetzen konnten."

Warum werden denn jetzt ausgerechnet Cube-Fahrräder gestohlen?

Bei warmen Wetterperioden steigt die Zahl der Fahrraddiebstähle. Warum ausgerechnet nur Fahrräder der Marke gestohlen werden, da muss man den oder die Täter fragen. Es ist eine der häufigeren Marken, die gekauft wird. Also gibt es eine gewisse Breite. Aber warum nur Cube? Ich weiß es nicht. Wenn wir den Täter haben, fragen wir ihn bestimmt.

Gab es schon mal eine ähnliche Diebstahlserie?

Letztes Jahr hatten wir mal einen Schwerpunkt bei hochwertigere E-Bikes. Damals ist dafür sogar in Keller eingebrochen worden. Da lag dann schnell der Schaden bei 3000 bis 4000 Euro. Die Cube-Bikes liegen eher im Rahmen 500 bis 600 Euro im Neukauf, da ich vor kurzem selber eines gekauft habe. Man kann deutlich mehr Geld ausgeben.

Warum geht man dann das Risiko für ein deutlich billigeres Rad ein, wenn der Restwert vielleicht gar nicht mehr so hoch ist?

Das mit dem billiger sagen Sie und ich, aber es gibt auch Leute, die brechen Kaugummi-Automaten auf. Mit unserer vermeintlichen gutbürgerlichen Logik lassen sich deren Vorgehensmuster nicht erklären. Aber ich bin verhalten optimistisch, dass wir bei der Aufklärung gut voran kommen. Das Klauen ist das eine, das geht schnell und einfach und kostet mich mit einem Bolzenschneider fünf Sekunden. Aber irgendwann wird es dann verkauft und Räder werden relativ oft kontrolliert. Und dann wird der vielleicht gutgläubige Käufer kontrolliert. Dann räumen wir das Feld von hinten auf.

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Quelle:
SZ vom 28.08.2021
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