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Neuer Standort in Garching:Tagwerks letzte Tage in Dorfen

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Beim Tag der offenen Tür am Samstag, 11. März, wird die Einrichtung günstig abgegeben, der Erlös wird gespendet

In wenigen Tagen ist das Tagwerk-Zentrum in Dorfen Vergangenheit. Zum 1. April zieht die Tagwerk-Genossenschaft mit dem Großhandel offiziell nach Garching, wo sich schon seit ein paar Jahren der Obst- und Gemüsegroßhandel befindet. Die Verwaltung und der Tagwerkverein ziehen nach Algasing in angemietete Büros der Barmherzigen Brüder. Und Rudi Oberpriller wird Tagwerk-Reisen künftig von seinem Zuhause in Urtlfing aus betreiben. Vorher findet in den Räumen am Bahnhof, Siemensstraße 2, am Samstag, 11. März, von 10 bis 14 Uhr noch ein letzter Tag der offenen Tür statt. Dabei werden verschiedene Einrichtungsgegenstände günstig abgegeben und der Erlös einer gemeinnützigen Einrichtung gespendet. Außerdem werden Videos über die schönsten Tagwerk-Reisen gezeigt und der ADFC bietet eine Fahrrad-Codierung an.

Dorfen verliert weiteren Arbeitgeber

Von den etwa 40 Voll- und Teilzeitjobs, die Tagwerk bislang in Dorfen angeboten hat, bleiben nur noch fünf in Algasing. Der Großteil der Belegschaft wird nun nach Garching verlegt. Nach der Ziegelei Meindl und dem Hydraulikhersteller Hawe verliert Dorfen einen weiteren Betrieb und viele Arbeitsplätze. Tagwerk konzentriert sein Großhandelsgeschäft künftig in Garching. Der Obst- und Gemüsehandel lief schon in einer eigenen GmbH über Garching, weil am Standort Dorfen zu wenig Platz war. Aber Fleisch, Wurst, Käse, Milchprodukte, Trockenwaren und dergleichen wurde bislang weiterhin in Dorfen von Genossenschaft selbst umgeschlagen. Diese Parallelstrukturen werden nun in einer einzigen Großhandels GmbH in Garching-Hochbrück fusioniert.

Mehrere Gründe sprachen für diese Entwicklung: Der Münchner Bernd Louisoder, Gründer der nach seinem Vater benannten Gregor-Louisoder-Umweltstiftung, hatte das Zentrum einst eigens für Tagwerk gebaut, es aber 2015 an den Dorfener Immobilienunternehmer Robert Decker verkauft. Decker wird das Zentrum entkernen und in Wohnungen umbauen sowie weitere Wohnhäuser auf dem Gelände errichten. Darüber hinaus erschien Dorfen als Tagwerk-Standort an sich zu ungünstig gelegen, weil zu weit weg vom wichtigen Absatzmarkt München.

Langfristig soll auch Garching-Hochbrück nur eine vorübergehende Lösung für Tagwerk sein. Tagwerk will in Kirchheim ein neues Tagwerkzentrum erstellen, zusammen mit den Biogroßhandelsfirmen Bodan und Epos. Allerdings ist das Grundstück, das man dafür ins Auge gefasst hat, noch kein Bauland. Das kann also noch ein paar Jahre dauern mit dem Provisorium in Garching.

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Quelle:
SZ vom 08.03.2017 / tdr
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