Süddeutsche Zeitung

Knapp acht Millionen Euro Baukosten:Von zentraler Bedeutung

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Das neue Rathaus in Dorfen ist mit einem Festakt feierlich eingeweiht worden. Landtagspräsidentin Ilse Aigner lobt nicht nur die gelungene Architektur. Es sei auch wichtig und richtig gewesen, es an der angestammten Stelle mitten in der Stadt zu errichten

Von Florian Tempel, Dorfen

Mit einem feierlichen Festakt ist das Dorfener Rathaus am Donnerstagabend offiziell eingeweiht und eröffnet worden. Als bis zuletzt geheim gehaltener Überraschungsgast hielt Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) die Festrede. An diesem Samstag ist von 10 bis 16 Uhr Tag der offenen Tür, bei dem die Bevölkerung das neuen Rathaus begutachten kann. 43 Büroräume sind auf drei Etagen verteilt, ganz oben liegen der Sitzungs- und Trauungssaal. Außerdem präsentieren sich die anderen städtischen Betriebe, vom Bauhof bis zu den Stadtwerken.

Der Festakt am Donnerstag war eine langwierige Veranstaltung. Die geladenen Gäste waren so viele, dass Bürgermeister Heinz Grundner fast eine Dreiviertelstunde braucht, um alle zu begrüßen. Nach Aigner sprachen Maria Els, Regierungspräsidentin des Bezirks Oberbayern, und Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) Grußworte, Architekt Norbert Diezinger überreichte symbolisch einen gebackenen Schlüssel, eine Delegation aus der mit Dorfen befreundeten Stadt Shisui überbrachte Glückwunsche aus Japan, Pfarrer Janusz Gadek und Pfarrerin Anette Schumacher gaben dem Rathaus den kirchlichen Segen. Bevor es dann Kürbissuppe, Braten und Dessert gab, wurden zwei Strophen der Bayernhymne gesungen. Zwischendrin spielte das Streichquartett der Orchesterakademie Dorfen unter der Leitung von Marjorie Danzer.

In ihrem Festvortrag lobte Aigner das neue Rathaus als gelungenes Gebäude und befand, dass es richtig und wichtig war, es an angestammter Stelle mitten in der Stadt zu bauen. "Es ist das Gesicht der Stadt nach außen." Innen drin im Sitzungssaal werde man sicher ab und an streiten, sagte Aigner, doch das gehe in Ordnung, das gehöre zur Demokratie. Sie vertraue aber darauf, dass die Dorfener Stadträte auch immer wieder Kompromissen fänden, "ohne die es nicht geht". Gegenseitiger Respekt sei dazu in einer"konfrontative gewordenen Zeit" notwendig. Radikal schlechtes Benehmen, wie es Abgeordnete der AfD bei mehreren Gelegenheiten im Landtag gezeigt hätten, sei hingegen inakzeptabel. Generell sei sie der Überzeugung, sagte Aigner, dass "Populismus keine Problem löst", sondern sie durch "Stimmungsmache noch verschärft".

Auch Landrat Bayerstorfer thematisierte die Bedeutung der Kommunalpolitik in einer Demokratie. Die Städte und Gemeinden hätte durch die in der bayerischen Verfassung garantierte Selbstverwaltung die Möglichkeit, "das Zusammenleben in ihnen selbst zu organisieren". So schaffe die Kommunalpolitik "Heimat und Identität".

Bürgermeister Grundner erinnerte daran, dass exakt vor zwei Jahren der Grundstein für den Rathausneubau gelegt wurde. Der Zeitplan für den Bau und auch die Kosten von knapp acht Millionen wurden eingehalten, zwei Erfolge, die keineswegs alltäglich seien. Erst auf der Zielgerade kam es in Dorfen noch zu einem Zwischenfall. Als das Rathaus im April dieses Jahres schon bezogen war und die Verwaltung ihren Betrieb bereits aufgenommen hatte, kam es zu einem Wasserschaden. In einer Putzkammer war ein Eckventil gebrochen. Die eigentlich für Anfang Juni geplante Einweihung musste deshalb um Monate verschoben werden.

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Quelle:
SZ vom 21.09.2019
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