Süddeutsche Zeitung

Kino im Jakobmayer:Vierzehn Lebensläufe

Sie flohen als Kinder und Jugendliche, um ihrer Ermordung durch die Nationalsozialisten zu entgehen. 14 Überlebende sind die Protagonisten des Dokumentationsfilms "Wir sind die Juden aus Breslau", der am Sonntag, 19. November, um 17 Uhr in einer Sondervorstellung im Kino im Jakobmayer gezeigt wird. Die Regisseurin Karin Kaper ist anwesend.

Die 14 Zeitzeugen kehren zurück an den Ort, in dem sie in die Schule gingen (Foto) und von dem sie flohen: Nach Breslau, dem heutigen Wrocław, 1938 war es die drittgrößte jüdische Gemeinde Deutschlands. Sie stehen stellvertretend für ihre Generation. Als Menschen, die während der Schoa Jugendliche waren, treten sie in Kontakt mit denen, die heute jung sind. Sie begegnen einer deutsch-polnischen Jugendgruppe in Wrocław. So wird der Zuschauer ebenso mit der Vergangenheit konfrontiert wie mit der Gegenwart. Der Film schlägt Brücken über Epochen und Altersunterschiede. Denn ein Film über junge Menschen, die aus Deutschland flüchteten, könnte aktueller nicht sein, heute, da Menschen nach Deutschland flüchten. Der Film richtet sich an die Generationen der Gegenwart und ist ein Spiegel aktueller Politik. Er zeigt die Schauplätze und Schicksale von Emigranten zwischen Deutschland, Polen und Israel und sonst wo in der Welt. Die Sondervorführung ist eine Kooperation der Geschichtswerkstatt Dorfen und des Kreisverbands der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Erding.

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Quelle:
SZ vom 16.11.2017 / NAKE
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