Süddeutsche Zeitung

Sinnflut Erding:"Es war einfach angenehm"

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Das Festival 2022 war wieder eine so bunte, entspannte und freundlichen Angelegenheit, wie man es kennt. Die Veranstalter ziehen ein durchweg positives Resümee. Seit Montag läuft der Abbau, doch am Erdinger Festplatz geht es nahtlos weiter mit den Vorbereitungen fürs Herbstfest.

Von Florian Tempel, Erding

Das Wetter spielt immer eine Rolle. So gesehen stand das Sinnflut-Festival 2022 unter einem gute Stern. Die Sonne lachte doch die meiste Zeit vom blauen Himmel, es gab nur wenige Regentage wie etwa den vergangenen Freitag. In der langfristigen Betrachtung kann Peter Feller, seit Jahren der Sinnflut-Macher, den allgemeinen Trend des Klimawandels sehr deutlich bestätigen: "Es wird immer heißer." Damit ändere sich auch das Besucherverhalten. Wegen der Hitze kommen die Leute später, oft erst mit Beginn der Abendstunden. Das optimale Wetter wäre laut Feller so: "25 bis 26 Gard, leicht bewölkt, kein Wetter zum Baden, aber dank der Wolkendecke schön warm bis Mitternacht."

Im Allgemeinen sind Feller, seine Tochter Lea und sein langjähriger Sinnflut-Partner Börnie Sparakowski aber richtig zufrieden. "Es waren viele Leute da, sie haben viel Spaß gehabt mit den Bands und Vorführungen - es war einfach angenehm", resümiert Feller. Das Sinnflut-Festival hat sich wieder einmal als absolut entspannte und freundliche Veranstaltung erwiesen. Es gab, eigentlich wie immer, keinerlei unerfreulichen Zwischenfälle, keine Streitereien oder Handgreiflichkeiten. Alles friedlich, "die Sanitäter haben sich gelangweilt", sagt Feller. Ein Wespenstich in die Zunge war in den elf Tagen das Schlimmste, was passiert ist.

Die Bands und Tanzgruppen waren "sowieso alle happy", sagt Feller, weil endlich wieder was ging. Das Sinnflut-Festival ist für lokale und regionale Gruppen schon immer eine wichtige und beliebte Auftrittsmöglichkeit. Doch auch in diesem Jahr machte sich das vermaledeite Virus wieder bemerkbar. Eine Handvoll Bands musste zum Teil sehr kurzfristig absagen, weil ein oder mehr Mitglieder akut an Corona erkrankt waren. Börnie Sparakowski hat es dennoch in jedem Fall geschafft, Ersatz-Bands zu organisieren. Die Bühnen blieben also nicht leer, nur "war da nicht immer das, was angekündigt war". Der Stimmung tat das keinen Abbruch. Das Publikum war in diesem Jahr in einer Hinsicht sogar besonders gut drauf. Im Tanzgarten wurde jeden Abend wirklich getanzt. So ausgelassen seien die Leute früher nicht unbedingt gewesen. "So etwas freut einen natürlich."

Auch die Standbetreiber waren im Großen Ganzen zufrieden. Das Flanieren zwischen den Buden mit all den schönen, witzigen und kuriosen Dingen, die dort angeboten werden, gehört erstens sowieso zu einem Sinnflut-Besuch dazu. Zum anderen aber war auch das etwas, was lange nicht mehr möglich war. Internetshopping ist kein adäquater Ersatz für einen ziellosen Einkaufsbummel von einem Sinnflut-Stand zum anderen. Und es gilt: Wer gar nichts kauft, war gar nicht richtig da.

Ein Sinnflut-Besuch insbesondere am Wochenende entspreche sowieso ganz den bayerischen Traditionen, erklärt Feller. Der Sonntag ist der klassische Jahrmarktstag und Sinnflut erfüllt alle wichtigen Kriterien: Es gibt zu essen und zu trinken, eine große Auswahl an Waren, von denen man nicht wusste, dass man sie dringend braucht, und dazu schallt Musik übers Festgelände. Feller ist aufgefallen, dass wieder viele Besucher von außerhalb gekommen sind. Nicht nur aus den Nachbarlandkreisen, sondern auch von ein bisschen weiter weg, wie aus Ingolstadt, Bad Tölz, Rosenheim oder Straubing.

Seit Montag läuft der Abbau, bis Freitag ist alles weg. Doch am Erdinger Festplatz geht es nahtlos weiter. Schon am Dienstag beginnt der Aufbau für das Herbstfest. Als erstes wird die Fassade fürs Weißbierzelt gezimmert, dann folgt alles andere. Ein Dutzend Trucks mit Material stehen bereits auf dem Parkplatz bereit. Erding kann bald weiterfeiern.

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