Süddeutsche Zeitung

Eching:Angermayer-Haus weicht Wohnanlage

Ein altes Geschäftshaus an der Oberen Hauptstraße wurde gerade abgerissen, um auf dem Gelände eine neue Wohnanlage hochzuziehen. In den 1950er Jahren befand sich hier eine Autowerkstätte mit einer Tankstelle davor, die von Josef und Ottilie Angermayer betrieben wurde. Josef "Demus" Angermayer war als meist ölverschmierter Automechaniker mit Beinprothese und als begeisterter Motorradfahrer in Eching ein Begriff. Einmal ist ihm der Bremshebel abgebrochen, da hat er kurzerhand mit einer Beißzange den Bowdenzug bedient. Mit der Schreibweise des Namens nahm man es nicht so genau. In Geschäftsanzeigen steht "Angermayr", im Familienbuch der Pfarrei heißen Josef und Ottilie "Angermayer", die Vorfahren wurden als "Angermeier" notiert. Später übernahm Tochter Sylvia Pohl mit ihrem Ehemann die Autowerkstatt mit "Simca"-Vertretung. Seit einiger Zeit war das Gebäude für unterschiedliche Büros und Lager genutzt.

Die neue Wohnanlage war im Rathaus heftig umstritten, weil sie zur viel befahrenen Hauptstraße hin mit einer 30 Meter langen und zwei Meter hohen Mauer abgeschirmt werden sollte. Dies hatte im Gemeinderat zu einer Kampfabstimmung plus Revisionsantrag mit Kampfabstimmung geführt - ehe in einer Neuauflage des Plans die Mauer vom Bauherrn zurückgenommen wurde. Derzeit wird die Baugrube ausgehoben.

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Quelle:
SZ vom 13.04.2016 / kbh
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