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Dorfen: Veranstalter planen Saison um:Tonwerk eröffnet ein Autokino

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Ende Mai, Anfang Juni soll es soweit sein: Das Equipment ist bereits vorhanden, der Ton wird über das Autoradio ausgestrahlt. Auch der Biergarten auf dem Gelände geht wieder in Betrieb

Von Thomas Daller, Dorfen

Erst im Juni vergangenen Jahres hat das Tonwerk in Dorfen eröffnet. Mit seinen vielfältigen Veranstaltungen auf dem Gelände und in den Hallen der ehemaligen Ziegelei Meindl wurde es rasch zu einem beliebten Treffpunkt von Besuchern, die aus einem großen Einzugsgebiet nach Dorfen kamen. Die beiden Veranstalter Tobias Maier und Andi Wagner hatten für heuer bereits den Terminplan durchgetaktet, als sie wegen der Corona-Pandemie all ihre Pläne umwerfen mussten. Nun soll es ganz allmählich wieder losgehen: Am 18. Mai soll erst der Biergarten wieder eröffnen, Ende des Monats oder Anfang Juni folgt dann ein Autokino. Das Programm soll bunt gemischt sein, vom Blockbuster bis zum Kinderfilm.

Bereits bis zum Herbst stand das Programm, als das Virus "reingegrätscht" ist, sagte Maier. Die beiden Veranstalter einigten sich rasch auf eine naheliegende Lösung: Der Terminplan wurde nach Rücksprache mit den Künstlern auf 2021 verlegt. Insbesondere für das große Megaton-Open-Air war das sinnvoll, weil bereits viele Karten verkauft waren, die ihre Gültigkeit behalten sollen. Es findet nun erst am Samstag, 17. Juli 2021 statt.

Aufgrund der Lockerungen bei den Ausgangsbeschränkungen wollen Maier und Wagner nun wieder mit angezogener Handbremse starten. Weil ab Montag, 18. Mai, die Gastronomie im Außenbereich mit Einschränkungen wieder arbeiten darf, soll auch der sogenannte Popup-Biergarten auf dem Festivalgelände wieder in Betrieb gehen. Bis dahin sollte auch geklärt sein, wie mit den Abstands- und Hygieneregelungen zu verfahren sei, sagte Maier. Irgendwie werde man dass dann auch umsetzen können mit der Bestuhlung oder der Selbstbedienung. Dieser Montag sei aber nur als Auftakt zu sehen, üblicherweise soll montags kein Betrieb sein. Bis auf weiteres ist jeweils von Freitag bis Sonntag geöffnet, immer von 14 bis 20 Uhr.

Der darauffolgende Schritt soll das Autokino werden. Auch das lag nahe, weil das Tonwerk bereits im vergangenen Jahr ein Freiluftkino betrieben und dafür einen hochwertigen Beamer und eine sieben mal 12,5 Meter große Leinwand erworben hat. Beim Ton wird es allerdings eine Änderung zum Betrieb des Freiluftkinos geben: Er soll über das Autoradio zu empfangen sein. Dazu benötigen die Veranstalter einen Ukw-Frequenzrichter mit kurzer Reichweite, der den Ton über eine Radiofrequenz sendet. So etwas ist genehmigungspflichtig, erläuterte Maier, aber so eine Genehmigung erhalte man in der Regel innerhalb von 14 Tagen. Wie man es mit Snacks und Getränken handhaben wird, stehe noch nicht fest. "Es ist alles noch recht frisch", sagte Maier. Grundsätzlich wolle man das natürlich anbieten, aber ob es dann Popcorn nur in geschlossenen Tüten gebe oder was man sonst noch beachten müsse, stehe noch nicht fest. Auch beim Programm sei man noch in der Planungsphase. Es soll bunt sein und Abwechslung bieten. Eine Mischung aus Klassikern, Blockbustern und Kinderprogramm. Zudem stehe man mit einer Agentur in Verbindung, die auch Comedy auf die Leinwand bringen wolle.

Der Platz, auf dem das Freilichtkino im vergangenen Jahr stattgefunden habe, biete etwa Platz für 100 bis 200 Autos. Je nach dem wie locker man zueinander parken dürfe, könne man das dann regeln. Die Veranstalter wollen bei ihrem Autokino keinen zusätzlichen Retrocharme im Stil der 50er- oder 60er-Jahre erzeugen, sondern ihren "industrial look" treu bleiben, sagte Maier: "Ansonsten lassen wir die Leinwand sprechen", die im Hintergrund malerisch von Bäumen umgeben sei.

Das Autokino wendet sich an eine große Zielgruppe. Maier rechnet mit Besuchern von Landshut bis Rosenheim, und von München bis Mühldorf. Durch die Eröffnung der Autobahn sei Dorfen nun auch von München aus so rasch erreichbar, dass er auch in der Landeshauptstadt dafür werben wolle: "In 20 Minuten ist man da."

Werbung will er auf vielen Ebenen betreiben, sowohl Online als auch im Printbereich und "über die Straße". Plakatständer hätten sich bereits in der vergangenen Saison bewährt, darauf greife man auch wieder zurück.

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Quelle:
SZ vom 11.05.2020
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