Süddeutsche Zeitung

Dorfen:Neue Verkehrskonzepte

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In Dorfen soll die Haager Straße, eine wichtige Zufahrt in die Innenstadt, von der B 15 aus zur Einbahnstraße werden. Die ÜWG fordert darüber hinaus eine "innerörtlichen Entlastungsstraße" statt einer Ortsumgehung

Von Florian Tempel, Dorfen

Im Zuge der Umgestaltung der Bundesstraße B 15 im Dorfener Stadtgebiet - die Arbeiten für eine Ampelanlage an der Kreuzung Rosenaustraße/Gartenstraße beginnen bald - wird auch eine andere Straße neu konzipiert. Die Haager Straße im Abschnitt von der B 15 bis zur Rosenaustraße wird nach einem Beschluss des Stadtrats zur Einbahnstraße. Sie wird nur noch stadteinwärts befahrbar sein. Mit dieser Entscheidung wird eine schon seit einiger Zeit ins Auge gefasste Idee in die Realität umgesetzt. Die Haager Straße ist als Verbindung von der B 15 in die Dorfener Innenstadt eine viel befahrene Straße. Nicht selten staut sich der Verkehr in der Straße, weil Fahrzeuge in beiden Richtungen unterwegs sind und am Straßenrand an verschiedenen Stellen Autos parken.

Schon mehrere Stadträte hatten die häufig verzwickte Situation in der Haager Straße als unzumutbaren Zustand beklagt und eine Einbahnstraßenregelung gefordert. Doch in welche Richtung? Die Verkehrsplanerin Sibel Aydogdu kam, nachdem sie die Verkehrsdaten auf der Straße untersucht und analysiert hatte, zu dem Ergebnis, dass die Straße nur stadteinwärts als Einbahnstraße taugt. Der Gegenverkehr könne unproblematisch über die Rosenaustraße zur B 15 geführt werden.

Sie empfahl, die Haager Straße umzugestalten. Es sei genug Platz für ausgewiesene Parkplätze sowie breiten Raum für Fußgänger und Radfahrer, auch Bäume und etwas Grün seien sicher möglich. Mit einer schön gestalteten Einbahnstraße werde auch einer der wichtigsten Zufahrten in die Innenstadt optisch aufgewertet, was der Attraktivität der Stadt an sich zugute komme. Alles in allem sei es zwar "nur eine punktuelle Maßnahme", sagte Aydogdu, die jedoch "ein sehr guter Schritt in die richtige Richtung" sei, hin zu einem neuen, modernen Verkehrskonzept.

Die ÜWG-Fraktion fordert derweil die "Erarbeitung eines Konzeptes zur innerörtlichen Verkehrsentlastung". Dabei geht es der ÜWG um verschiedene, noch nicht konkret festgelegte Verbindungswege für den motorisierten Verkehr in der Stadt. Grundsätzlich ist die ÜWG der Ansicht, dass "die in Vor-Corona-Zeiten oft inakzeptable Durchfahrtszeit auf der B 15 der einheimischen Bevölkerung nicht mehr zuzumuten" sei. Es wäre ein "in dieser Wahlperiode realisierbares Ziel", eine "innerörtliche Entlastungsstraße" für "einige Hundert Fahrzeuge pro Tag" zu schaffen. Wo sich die ÜWG so eine Straße vorstellt, schreibt sie nicht. Aber sie hat noch weitere Forderungen. So müsse "ein Bypass für besonders dringende Verkehre (z.B. Notfalleinsätze, Schulbus) angesichts bereits bekannter Sperrungen auf der B 15 kurzfristig geschaffen werden". Zudem soll die Beschlusslage des Stadtrats für eine Ortsumfahrung auf einer westlichen Trasse aufgehoben werden. Stattdessen "brauchen wir eine alternative Trasse, die keine Umgehung für den Fernverkehr sein darf." Das könne mit einer maximal 3,5 Meter breiten, also eher schmalen Straße, gelöst werden, die keine Anbindung an die B 15 habe.

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SZ vom 12.10.2021
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