Süddeutsche Zeitung

1250 Jahre Dorfen:Jüdische Geschichte in Dorfen

Die Geschichtswerkstatt Dorfen veranstaltet im Rahmen des Jubiläumsjahres einen Vortragsabend zur jüdischen Geschichte der Stadt und ihres Umlands. Im ersten Teil der Veranstaltung am Donnerstag, 23. März, spricht Manfred Eder im Jakobmayer-Saal über die Judenverfolgung, die sich im Herbst 1338 von Straubing und Deggendorf aus im südlichen Bayern ausbreitete. Eder ist katholischer Theologe und lehrt Kirchengeschichte an der Universität Osnabrück. Er stellt dar, welche Folgen die von Niederbayern ausgehende Judenverfolgung von 1338 für Dorfen und Erding hatte und wie in Deggendorf aus der Rechtfertigung für den Judenmord eine blühende Wallfahrt entstand. Zudem wirft er einen Blick auf die weitere jüdische Geschichte in den genannten Orten.

Im zweiten Teil referieren Doris Minet und Monika Schwarzenböck von der Geschichtswerkstatt Dorfen über die Auswirkungen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Dorfen. Sie berichten darüber, wie schon kurz zu Beginn der Nazizeit jüdische Viehhändler verdrängt wurden und wie Dorfen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein Ort für mehr als 400 jüdische Überlebende wurde. Minet und Schwarzenböck, Mitautorinnen des Buches "Wie kam der Davidstern nach Dorfen?", schildern Geschichten von Isolation und geglückten Begegnungen, von Emigration und vom Bleiben.

Zur jüdischen Geschichte von Dorfen und seinem Umland, Donnerstag, 23. März, 19.30, Jakobmayer-Saal, Eintritt frei.

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