Zorneding: Pistole in der Handtasche

Wegen eines Polizeieinsatz am Bahnhof in Zorneding wurde die S-Bahn am Donnerstagabend 30 Minuten aufgehalten. Der Mann mit der Tasche war unterwegs nach München.

Zu einem großen Polizeieinsatz ist es am Donnerstagabend am S-Bahnhof in Zorneding gekommen. Anlass war ein Gegenstand, den eine 58-jährige Kirchseeonerin beim Warten auf die Bahn in der Handtasche eines neben ihr sitzenden Mannes erspähte: Es handelte sich zweifelsfrei um eine Pistole. Später stellte sich heraus, dass es nur eine Schreckschusswaffe war - eine Gefahr für die Bevölkerung sei von dem 50-jährigen Ebersberger also nicht ausgegangen, wie die Polizei unterstreicht.

Nach dem Blick auf den beunruhigenden Gegenstand hatte die Frau sofort die Polizei verständigt, die mit zwei Streifenbesatzungen der Polizeiinspektionen Poing und Ebersberg sowie zwei Streifen der Bundespolizeiinspektion anrückte. Die ein- und ausfahrenden S-Bahnen mussten für etwa 30 Minuten angehalten werden, um eine mögliche Flucht des Mannes mit dem Zug zu verhindern. Mit vorgehaltenen Dienstpistolen nahmen die Polizisten den Mann wenig später am Bahnsteig vorläufig fest.

Als die Fachleute von der Polizei die Waffe genauer untersuchten, stellte sich schnell heraus, dass es sich um eine Schreckschusswaffe handelte. Der Besitz einer solchen Waffe ist, wie die Polizei mitteilt, grundsätzlich ab 18 Jahren erlaubnisfrei, für das Führen in der Öffentlichkeit hingegen sei aber der "kleine Waffenschein" erforderlich. Da der Mann einen solchen nicht vorweisen konnte, wurde er wegen einem Vergehen nach dem Waffengesetz angezeigt, seine Schusswaffe wurde sichergestellt.

Der Mann hatte angegeben, dass er die Waffe dabei hatte, um sie bei einem Waffenhändler in München überprüfen zu lassen. Eine Erklärung warum er die Pistole schussbereit, durchgeladen und mit gefülltem Magazin griffbereit bei sich hatte, konnte er nach Polizeiangaben aber nicht abgeben.