Süddeutsche Zeitung

Wirtschaft:Zuversichtliche Ebersberger

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Die Zahl der Gewerbeanmeldungen steigt nach dem Corona-Einbruch wieder deutlich

Die Folgen der Pandemie auf die Wirtschaft im Landkreis scheinen sich abzuschwächen. Darauf deuten aktuelle Zahlen des Bayerischen Statistischen Landesamtes hin. Untersucht wurde die Gewerbeentwicklung im ersten Jahr der Corona-Krise von März 2020 bis März dieses Jahres. Daraus ergibt sich, dass heuer deutlich mehr Gewerbe angemeldet wurden, als im Vorjahr - allerdings stieg im gleichen Zeitraum auch die Zahl der Abmeldungen und der Insolvenzen.

So wurden im Landkreis Ebersberg im März dieses Jahres insgesamt elf Insolvenzverfahren eröffnet, fünf mehr als ein Jahr zuvor. Sehr viel deutlicher gestiegen ist indes die Summe der ausstehenden Forderungen: Waren im März 2020 insgesamt 190 000 Euro Gegenstand der Insolvenzverfahren, waren es im Jahr darauf 726 000 Euro - die Zahl der Fälle stieg also um das knapp 1,8-Fache, die Summen dagegen um das 3,8-Fache.

Dieser Trend liegt entgegen dem im Freistaat und im Bezirk insgesamt: Die Zahl der eröffneten Insolvenzverfahren stieg bayernweit zwischen März 2020 und März 2021 zwar von 967 auf 1552, in Oberbayern war ein Anstieg von 305 auf 518 zu verzeichnen. Die Summe der Forderungen sank dagegen: Im gesamten Freistaat von insgesamt 899,5 Millionen auf 311,2 Millionen Euro, im Bezirk Oberbayern von 719 Millionen auf 131,8 Millionen Euro.

Keine Ausnahme ist der Landkreis dagegen bei den Gewerbeanmeldungen, genau 12 577 davon gab es bayernweit in diesem März, ein Jahr zuvor waren es 7364 gewesen. Die Werte der beiden Monate zeigen gut den Einbruch durch Corona und die langsame Erholung: In der langjährigen Statistik gibt es keinen Monat mit weniger Gewerbeanmeldungen als den März 2020. Auch der April blieb noch etwa auf dem gleichen Niveau, danach steigt im Freistaat offenbar wieder der Optimismus bei den Gründern, die Zahl der Gewerbeanmeldungen nimmt um rund 1000 pro Monat zu. Im Ferienmonat August gibt es einen leichten Einbruch, einen kräftigeren im Lockdown-Dezember - allerdings mit gut 1500 Neuanmeldungen mehr als im März. Von Januar bis März dieses Jahres setzt sich dann der Trend des vorigen Frühsommers fort, im März 2021 wurden sogar knapp 2000 Gewerbe mehr angemeldet als im März des Jahres 2019.

Im Landkreis Ebersberg wurden im März 2020 insgesamt 89 Betriebe an- und 66 abgemeldet, 46 davon wurden aufgegeben, 14 zogen in einen anderen Landkreis um. Bei den angemeldeten Betrieben sind 20 neu in den Landkreis zugezogen, sechs Mal wurde ein Betrieb übernommen. Ganze 13 Firmen wurden komplett neu gegründet, 50 Mal ging es um einen neuen Betrieb einer bereits bestehenden Firma, etwa eine neue Zweigstelle.

Ein Jahr später gab es im Landkreis bereits 159 Gewerbeanmeldungen - allerdings auch 92 Abmeldungen. Wieder sind die meisten davon Geschäftsaufgaben, 56 verzeichnet die Statistik, gefolgt von Wegzügen mit 28 Fällen, dem stehen lediglich 27 Zuzüge gegenüber. Neuerrichtungen von Gewerbebetrieben gab es 125, davon gehen 24 auf die Gründung neuer Firmen zurück.

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SZ vom 27.08.2021 / wkb
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