Süddeutsche Zeitung

Vorverkauf startet am Wochenende:Übersinnliches humorvoll kredenzt

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Die "Theaterfreunde Forstinning" zeigen eine turbulente Komödie

Mal wieder lachen statt schaudern: Nachdem die Theaterfreunde Forstinning im Frühjahr sehr erfolgreich das Drama "Nebelreißn" von Ralph Wallner aufgeführt haben, in dem es um einen vermeintlichen Mord, um Intrigen, Lügen und Verrat geht, stand der Gruppe nun der Sinn wieder nach einer Komödie. Schließlich gehört Abwechslung ausdrücklich zum Konzept: "Wir möchten unserem Publikum Stücke für jeden Geschmack bieten." Gesagt, getan: Die Theaterfreunde Forstinning zeigen im Rupert Mayer Haus demnächst das turbulent-frische Stück "Tote Frauen trinken nicht" von Claudia Kumpfe, der Vorverkauf für die fünf sicherlich kurzweiligen Aufführungen beginnt an diesem Wochenende.

Die Ausgangslage der Komödie scheint harmlos: Die Hauptfigur, Sabine, hat einen neuen Job und eine neue Wohnung - alles könnte so schön sein! Doch in ihrem neuen Heim herrscht ein reges Kommen und Gehen: Uneingeladene Vermieter, aufdringliche Mütter, mediale Putzfrauen, unterwürfige Cousinen - die Besucher geben sich förmlich die Klinke in die Hand. Mittendrin eine Frau, die dreist behauptet, die Wohnung würde ihr gehören, und die sich standhaft weigert, auszuziehen. Bald wird Sabine klar, dass in ihrer neuen Wohnung nicht alles so ist, wie es scheint. Und als schließlich auch noch Geisterjäger auf der Bildfläche erscheinen, wird klar, dass Übersinnliches hier nicht unwahrscheinlich ist... Als "herrlich schräg, ein bisschen unheimlich und vor allem amüsant" kündigen die Theaterfreunde "Tote Frauen trinken nicht" an, inszeniert wird das Stück mit viel Liebe zum Detail auch dieses Jahr wieder Alexandra Tschernik.

Die Proben dafür laufen freilich bereits auf Hochtouren, zwei Abende in der Woche kommt die Truppe dafür in ihrem neuen Raum im Keller des AWO-Kinderhauses zusammen. Das Motto dabei lautet: "Theaterproben sollen Spaß machen!", also wird erst einmal fetzige Musik laut aufgedreht, so dass sie sofort in die Beine der acht Schauspieler geht. Man spürt förmlich, wie das Adrenalin steigt, die Energie im Raum ist schier greifbar. Es geht darum, sich ein paar Minuten auszupowern, um dann konzentriert arbeiten zu können. Paarweise feilen die Darsteller nun unter Anweisungen der Regisseurin an ihrer nonverbalen Kommunikation. "Ein absolutes Muss auf der Bühne", sagt Tschernik.

So wurde im Verlauf der Proben in den vergangenen Wochen aus den verschiedenen Charakteren eine eingespielte Truppe. Nicht nur hören, was der andere sagt, sondern auch spüren, wahrnehmen, darauf reagieren - das mache den Zauber des Theaters aus, erklärt die Theaterpädagogin und Regisseurin der Forstinninger Laiengruppe. Mit viel Einfühlungsvermögen, aber auch Disziplin versteht sie es, die Schauspieler immer wieder herauszufordern und es so jedem einzelnen zu ermöglichen, seiner Rolle Tiefe und Leben einzuhauchen. Je nach Bedarf und Probenabschnitt werden hier Texte und Abläufe geprobt, bis sie wirklich jedem der Acht in Fleisch und Blut übergegangen sind. Allerdings diktiert Tschernik dabei nicht stur vor, wer wie wo zu stehen und zu handeln hat, vielmehr agieren die Darsteller selbständig und nach ihrem persönlichen Gefühl - bis die Szene ein stimmiges Ganzes ergibt, bis jede Rolle "zum Leben erwacht ist". So ist die Truppe mit Leidenschaft und Engagement bei der Arbeit, konzentriert wird bis spät in die Nacht gearbeitet. Die Liebe zu den Brettern, die die Welt bedeuten, haben hier alle gemeinsam. Außerdem eint sie alle ein Ziel: die Menschen im Publikum "zu begeistern, zu berühren, zu bewegen und ihnen Freude zu schenken".

Der Kartenvorverkauf startet am Sonntag, 15. September: Von 10 bis 12 Uhr kann man dann unter der neuen Tickethotline (0151) 261 55 68 Plätze reservieren. Der Eintritt ins Rupert Meyer Haus kostet regulär neun Euro, ermäßigt (Schüler/Studenten/Schwerbehinderte) sieben Euro. Die Tickethotline der Theaterfreunde ist von da an immer donnerstags von 17 bis 19 Uhr und sonntags von 10 bis 12 Uhr erreichbar. Persönlich können Karten in der Gemeindebücherei Forstinning erworben werden.

Die Premiere von "Tote Frauen trinken nicht" wird gefeiert am Samstag, 5. Oktober, die weiteren Aufführungen finden statt am Freitag und Samstag, 11./12. Oktober und am Freitag und Samstag, 18./19. Oktober. Beginn ist jeweils um 20 Uhr, gespielt wird wie immer im Rupert Mayer Haus, Graf-Sempt-Straße 4 in Forstinning.

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Quelle:
SZ vom 12.09.2019 / SZ
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