Süddeutsche Zeitung

Verkehrsüberwachung in Poing:693 mal zu schnell

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Bilanz im ersten Jahr: 13 447 Messungen

Von Korbinian Eisenberger, Poing

Der Poinger Gemeinderat hat die Verkehrsmessungen aus dem Jahr 2018 bekannt gegeben. Demnach sind innerhalb der Ortsgrenzen zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember 2018 insgesamt 693 Fahrzeuge zu schnell unterwegs gewesen. Gemessen wurden in diesem Zeitraum 13 447 Fahrzeuge. Umgerechnet waren von 100 Wagen 5,15 zu schnell unterwegs, also im Schnitt etwas mehr als jeder Zwanzigste. 24 Raser erhielten deswegen einen Bußgeldbescheid, davon waren 20 Autos zwischen 21 und 30 Stundenkilometer zu schnell, was ihnen einen Punkt in Flensburg einhandelte. Vier Fahrer waren zwischen 31 und 40 Stundenkilometer zu schnell, was zwei Punkte und ein einmonatiges Fahrverbot bedeutete.

Die Messungen sind Teil der kommunalen Verkehrsüberwachung, was in Poing seit Januar 2018 die Kontrolle des fließenden Verkehrs beinhaltet. Poing ist zu diesem Zweck dem kommunalen Zweckverband in Markt Schwaben beigetreten, von wo aus mehrere Kommunen in Bayern betreut wurden. Vorgenommen werden die Messungen von der Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft.

Den Poinger Zahlen nach wurde im Jahr 2018 an insgesamt 41 Terminen gemessen, zusammengerechnet ergibt sich eine Messdauer von knapp 150 Stunden, wobei in den Messphase durchschnittlich 90,2 Fahrzeuge pro Stunde gemessen wurde. In dieser Zeit wurden 669 Verwarnungen ausgesprochen, was keine Punkte - aber ein Verwarnungsgeld in Höhe von fünf bis 55 Euro zur Folge hat. 441 mal wurde die Geschwindigkeit um bis zu zehn Stundenkilometer überschritten, 169 mal um elf bis 15 und 59 Mal zwischen 16 und 20.

Neu ist, dass seit Ende Januar eine zusätzliche Messstelle an der Kirchheimer Straße im Gemeindeteil Grub eingerichtet wurde, eine weitere Messstelle soll an der Professor-Zorn-Straße in Grub installiert werden, wie im Gemeinderat bekannt gegeben wurde. Bereits im Einsatz sind Mess-Stellen in der Anzinger Straße, der Bergfeldstraße, Blumenstraße, Dorfstraße, Gebrüder-Grimm-Straße, Gruber Straße, Hauptstraße, Hohenzollernstraße, Kampenwandstraße, Kirchheimer Allee, Mitterfeldring, in der Neufarner Straße in Angelbrechting, in der Schulstraße in Poing, der Seerosenstraße und in der Wittelsbacher Straße.

Schwerpunktmäßig wurden die Geräte auf Straßen in der Nähe von Schulen, Tagesstätten und Kindergärten platziert. Als Reaktion auf Hinweise, dass viele in den Tempo-30-Zonen aufs Gaspedal steigen, dies hatte die Verwaltung bereits im Oktober im Gemeinderat mitgeteilt. Als Brennpunkt der Raserei wurde damals bereits die Bergfeldstraße ausgemacht, wo ja die Poinger Grundschule steht. Hierzu gab es in der jüngsten Sitzung keine weiteren Ergänzungen.

Stattdessen veröffentlichte die Verwaltung die aktuellste Verkehrsmessung vom März 2019. Demnach wurden insgesamt 20 Stunden an fünf verschiedenen Straßen in der Gemeinde gemessen. Die prozentual meisten und schwersten Verstöße gab es dabei in der Seerosenstraße, dort wurden in fünf Stunden 131 Fahrzeuge gemessen, von denen sieben zu schnell waren, sechs davon zwischen sechs und zehn Stundenkilometer, ein Fahrzeug war zwischen 16 und 20 zu schnell. Am Mitterfeldring, in der Wittelsbacherstraße und in der Kampenwandstraße kam es bei insgesamt 230 gemessen Fahrzeugen zu 13 Verstößen bis zu maximal 15 Stundenkilometer. In der Hauptstraße wurde bei 299 gemessenen Fahrzeuge nicht ein einziger Verstoß gemessen.

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Quelle:
SZ vom 21.05.2019
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