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Schnelleres Internet:Glonn wird gescannt

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Für das Breitbandnetz muss die Gemeinde vermessen werden

Wer in den kommenden Tagen in Glonn ein Auto mit einer seltsamen Apparatur herumfahren sieht, braucht sich nicht zu wundern: Die Firma Deutsche Glasfaser, die mit dem Ausbau des Breitbandnetzes in der Marktgemeinde beauftragt ist, vermisst damit ihr Projektgebiet. Wie das Unternehmen mitteilt, werden Mitarbeiter mit dem Auto durch die einzelnen Straßenzüge fahren und mit speziellen Geräten die Umgebung sowie den Boden abscannen. Ziel der Aktion sei es, sowohl die Haushalte zu zählen als auch mögliche Leitungswege zu ermitteln. Dabei würden jedoch keine personenbezogenen Daten gespeichert: "In dem Verfahren werden lediglich quantitative Daten über die Anzahl der Haushalte pro Haus und die Bodenbeschaffenheit erfasst. Die Daten werden allein für das Projekt genutzt und nicht an Dritte weitergegeben", versichert das Unternehmen in einem Schreiben an die Marktgemeinde.

Die Deutsche Glasfaser realisiert im Rahmen des Breitbandausbaus FTTH-Netze. Diese Infrastruktur versorgt die Haushalte mit je einem eigenen Glasfaseranschluss, zu erwarten sind dann Geschwindigkeiten von mindestens hundert Megabit pro Sekunde. Auf jeden Fall ausgebaut werden alle Glonner Außenbereiche und Ortsteile, wofür das Unternehmen ein Angebot von knapp 770 000 Euro abgegeben hat. Davon muss die Gemeinde allerdings nur 30 Prozent übernehmen, also etwa 230 000 Euro, der Rest wird aus einem Fördertopf der Regierung von Oberbayern bezahlt. Ausgenommen ist davon nur das Ortszentrum: Hierfür ist wegen bereits passabler Internetverbindungen keine Förderung möglich. Dort könnte aber trotzdem bald Glasfaser verlegt werden, nämlich dann, wenn sich 40 Prozent der Haushalte für einen Anschluss entscheiden. Glonner Bürger, die in einer drei Monate dauernden Phase der "Nachfragebündelung" einen Vertrag mit der Deutschen Glasfaser abschließen - egal, ob sie im Fördergebiet wohnen oder außerhalb - erhalten ihren Hausanschluss kostenfrei. Mit dem Beginn der Grabungen ist laut Bürgermeister Josef Oswald im kommenden Jahr zu rechnen.

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Quelle:
SZ vom 18.10.2016 / abl
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