Süddeutsche Zeitung

Polizeichef zieht Bilanz:Ruhige Volksfesttage

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Beamte registrieren in Grafing deutlich weniger Einsätze als in der Vergangenheit

Ein paar Pöbeleien, ein paar angetrunkene Jugendliche - das war's dann im Großen und Ganzen aber auch schon. Kurz vor dem Endspurt auf dem Grafinger Volksfest zieht der Ebersberger Polizeichef Ulrich Milius eine sehr positive Bilanz der bisherigen Festtage. Das neue Sicherheitskonzept habe sich auch im zweiten Jahr bewährt, die Lage sei deutlich entspannter als in vielen Jahren zuvor. "Wenn es sich weiter so toll entwickelt, brauchen wir die starke Polizeipräsenz vielleicht auch bald nicht mehr", so Milius.

Derzeit aber gibt es noch die Volksfestwache am Eingang der Stadthalle, von der aus die Polizei kurze Wege zum Festplatz hat, regelmäßig sind Beamte auf dem Platz unterwegs, um nach dem Rechten zu sehen. Außerdem würden in der Stadt Zivil- und uniformierte Streifen eingesetzt, so Milius. Vermutlich empfinde nicht jeder die starke Polizeipräsenz als angenehm, räumt der Leiter der Polizeiinspektion Ebersberg ein, allerdings gebe es bisher auch keine negativen Rückmeldungen, "und, ich glaube, die meisten fühlen sich sicherer". Wie der Ebersberger Polizeichef erzählt, sind vor allem junge Kollegen im Einsatz, die freundlich und mit einem Lächeln im Gesicht ihre Rundgänge absolvierten.

Die bisherige Statistik spricht laut Milius für sich: Es gebe so gut wie keine Körperverletzungen, die Zahl der Betrunkenen sei deutlich zurückgegangen, die Einsätze des Rettungsdienstes hätten sich dementsprechend reduziert. "Wir sind auch froh, wenn wir keine 13-Jährige in die Klinik fahren müssen", sagt Milius.

Dass es nicht mehr so wild zugeht wie in den vergangenen Jahren, heißt freilich auch nicht, dass die Polizei überhaupt nichts zu tun hat. Am stark besuchten Mittwochabend wurden zwei 15-Jährige im Bierzelt vom Sicherheitsdienst aufgegriffen und der Polizei übergeben, da sie laut Alkoholtest jeweils etwa 0,5 Promille intus hatten. Sie wurden von den Eltern abgeholt. Um 21 Uhr fiel den Polizeibeamten während eines Kontrollganges auf dem Volksfestpatz Marihuana-Geruch auf. Der 21-jährige Besitzer des Joints wurde wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz angezeigt. Beamte des Einsatzzugs Erding stellen gegen 21.40 Uhr bei einer 17-Jährigen aus Kirchseeon eine geringe Menge Cannabis sicher.

Um 22.50 Uhr kam es zu einer leichten körperlichen Auseinandersetzung zwischen einem 61-jährigen Volksfestbesucher und zwei Mitarbeiterinnen des Ausschankes. Der Mann schlug beiden mit der Faust auf die Nase, weswegen er wegen Körperverletzung angezeigt wurde. Ein anderer Gast wurde angezeigt, da er zwei Schwestern mit unsittlichen Namen beleidigte. Ein 17-Jähriger aus Kirchseeon geriet mit einer 18-jährigen Grafingerin aneinander und verletzte diese leicht. Ein 19-Jähriger aus Grafing schlug zwei Schwestern, 18 und 15 Jahre alt, auf den Kopf beziehungsweise die Schulter und verletzte diese leicht. Am Vatertag selbst kam es auf dem Volksfest zu gar keinen Einsätzen.

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SZ vom 01.06.2019 / moo
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