Süddeutsche Zeitung

Polizei sucht zweiten Täter und Zeugen:Brutale Attacke am Poinger S-Bahnhof

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Ein Mann wird bei der Auseinandersetzung am Montagabend schwer am Gesicht verletzt, er wird wahrscheinlich dauerhaft an den Folgen leiden

Am Montag gegen 23.20 Uhr haben zwei Männer am S-Bahn-Haltepunkt Poing einen dritten Mann derart heftig attackiert, dass dieser mit nicht unerheblichen Verletzungen im Kopfbereich ins Krankenhaus musste. Einer der mutmaßlichen Täter, ein 19-Jähriger ohne festen Wohnsitz, konnte festgenommen werden. Nach einem weiteren Täter sowie Zeugen sucht die Bundespolizei.

Wie die Polizei mitteilt, hielten sich die drei Männer alkoholisiert am Bahnhof auf. Dort warfen sie unter anderem Baustellenabsperrungen und Informationstafeln ins Gleis, die wenig später von einem Güterzug überrollt wurden. Aus noch nicht ganz geklärten Gründen kam es zu einem Streit von zweien der Männer mit einem 28-Jährigen. Er wurde von den zwei Männern brutal malträtiert und erlitt multiple Knochenbrüche im Gesicht, unter anderem des Jochbeins, des Kiefers sowie der Augen- und Stirnhöhle. Er muss nach Auskunft der Ärzte mehrmals operiert werden und wird voraussichtlich entstellt bleiben.

Einer der mutmaßlichen Täter hatte zwei Promille Alkohol im Blut

Eine Zeugin alarmierte per Notruf vom Bahnsteig aus die Landespolizei. Eine Streife der Polizeiinspektion Poing fand den Verletzten gegen 23.40 Uhr an der Bushaltestelle Poing-Nord und verständigte den Rettungsdienst zur Versorgung des Schwerverletzten. Als sich die Einsatzkräfte an der Bushaltestelle befanden, näherte sich der 19-jährige Tatverdächtige in Begleitung eines Unbeteiligten. Da sich der Wohnsitzlose auch gegenüber den Beamten aggressiv verhielt und zudem Blut an seiner Jacke festgestellt wurde, wurde er in Gewahrsam und auf die Dienststelle der Polizeiinspektion Poing mitgenommen. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von zwei Promille.

Gegen den 19-Jährigen und einen Unbekannten wird wegen gefährlicher Körperverletzung sowie eines gefährlichen Eingriffs in den Schienenverkehr ermittelt. Der Wohnsitzlose wurde dem Ermittlungsrichter vorgeführt; er ging in Untersuchungshaft. Ermittlungen ergaben, dass der Unbekannte bereits gegen 23 Uhr am Ostbahnhof in eine S-Bahn gestiegen war. Nach der Tat fuhr der Gesuchte mit der S-Bahn bis Heimstetten, wo er um 23.46 Uhr ausstieg. Der Unbekannte ist schlank, etwa 25 bis 30 Jahre alt und etwa 1,75 bis 1,85 Meter groß. Er hat dunkelblonde Haare und war mit einer auffälligen blau-schwarzen Trainingsjacke mit dicken weißen Streifen, einer knielangen Bluejeans sowie Sneakers bekleidet.

Die Münchener Bundespolizei sucht nun nach diesem zweiten Täter sowie Zeugen, die Angaben zur Tat oder den Gesuchten machen können. Hinweise nimmt die Bundespolizei unter der Telefonnummer (089)515550-111 entgegen.

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Quelle:
SZ vom 16.08.2019 / SZ
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