Süddeutsche Zeitung

Mein Lieblingsstück:Schön, aber nicht zu schön

Forstchef Heinz Utschig wählt seine Tanne sorgfältig aus

Von Korbinian Eisenberger

Die Adventszeit ist auch eine Zeit der Rituale und Traditionen. Wir haben für unsere Serie "Mein Lieblingsstück" Menschen aus dem Landkreis Ebersberg gefragt, welches weihnachtliche Accessoire bei ihnen nicht fehlen darf:

Heinz Utschig fehlen fünf Zentimeter Körpergröße, dann wäre er genau halb so groß wie der 3,50 hohe Christbaum-Riese, der bei ihm neben der Eingangstür des Forstbetriebs steht. Utschig, 59 Jahre alt und 170 Zentimeter groß, ist der Chef im Ebersberger Forst. Quasi der Oberbefehlshaber darüber, welcher Baum weichen muss, und welcher stehen bleibt. Erst kürzlich hat es eine 3,50 Meter hohe Tanne erwischt: Ein Mordstrumm, das einen in Utschigs Forstbetrieb seit dem ersten Advent entgegenleuchtet. "Wenn man zur Tür hereinkommt und den Baum anschaut, dann wird es einem unaufhaltsam wärmer", sagt Utschig. Deswegen hat er die Tanne mit den gut 80 Christbaumkugeln zu seinem Advents-Lieblingsstück auserkoren.

Bei der Auswahl des richtigen Christbaums hat Utschig seine ganz eigenen försterlichen Prinzipien: "Der schönste Baum darf natürlich nicht gefällt werden", sagt er. Der soll in seiner ganzen Pracht weiter gedeihen, und nicht wie der Christbaum daheim bei Utschigs irgendwann als Brennholz enden. Der Baum, den die Utschigs daheim in Wasserburg stehen haben, ist 3,20 groß - und muss zwei Bedingung erfüllen: Er darf, wie besprochen, nicht der schönste sein. Und auch wichtig ist, so Utschig, "dass er der eigenen Frau auch noch gefällt".

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Quelle:
SZ vom 19.12.2018
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