Süddeutsche Zeitung

Markt Schwaben:Kosten für Hallenbad-Reparatur verdreifachen sich

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Wegen eines Defekts muss die Gemeinde Markt Schwaben nachbessern. Der Schaden ist größer als zunächst angenommen.

Von Korbinian Eisenberger, Markt Schwaben

Im Markt Schwabener Hallenbad muss nachgebessert werden, das hat der Bauausschuss des Gemeinderats in seiner Sitzung diese Woche beschlossen. Wegen eines Defekts musste einer der Wasserfilter bereits im Frühjahr stillgelegt werden, Auslöser ist ein herausgebrochenes Filterteil. Zunächst war man von Reparaturkosten von gut 20 000 Euro ausgegangen, wie Markt Schwabens Bürgermeister Hohmann (SPD) im Ausschuss mitteilte.

Die beauftragte Firma stellte dann aber fest, dass die Gummibeschichtung des Filters ebenfalls stark beschädigt ist, was die Reparaturkosten fast verdreifachen würde. Weil eine Neuinstallation nur 4000 Euro teurer kommt, habe man sich nun gegen die Reparatur entschieden, so Hohmann. Insgesamt investiert die Gemeinde nun knapp 60 000 Euro in die neuen Apparate. "Geld, das wir im Haushalt nicht eingeplant haben", so Hohmann.

Es kommt immer häufiger vor, dass im Markt Schwabener Hallenbad etwas kaputt geht, das macht die Liebesbeziehung zur Schwimmhalle nicht immer ganz einfach. Groß ist die Zuneigung nach wie vor bei den Schülern, den Sportlern und den Vereinen im Ort, die Markt Schwabener Wasserwacht würde wohl kaum auf ihr Trainingsgelände verzichten wollen.

Für die Gemeinde ist das Schwimmbad auch eine Last

Für die Gemeinde ist das Schwimmbad aber auch eine Last. Die 35 Jahre alte Anlage ist mittlerweile arg in die Jahre gekommen, und je älter sie wird, desto öfter fallen Reparaturen an. Das geht ins Geld, das Bad gehört ja der Gemeinde. Würde man es dicht machen, wäre die strapazierte Gemeindekasse sicherlich entlastet, eben so sicher ist, dass dann das Gezeter groß wäre.

Davon muss man am Ende dieses Jahres ausgehen. Im Markt Schwabener Gemeinderat dürften sie sich nur ungern daran erinnern, wie das Hallenbad im Sommer fast den Schulneubau verhindert hätte. Weil der Gemeinderat in seinen Plänen für die neue Grund- und Mittelschule kein Hallenbad berücksichtigt hatte, starteten zwei Markt Schwabener eine Aktion und sammelten mehr als 1000 Unterschriften - damit wäre ein Bürgerbegehren möglich gewesen - was das Vorankommen mit dem Schulprojekt sicher verzögert, und womöglich ganz verhindert hätte. Nur weil der Gemeinderat im Eilverfahren umschwenkte, verzichteten die beiden darauf, die Liste einzureichen.

Nun steht die nächste Reparatur an, die Zukunft des Schwimmstandorts Markt Schwabens bleibt offen. Wie lange das Bad noch betrieben werden kann, ist schwer abzuschätzen, Bürgermeister Hohmann hatte im Sommer lediglich erklärt, dass es in seiner Amtszeit erhalten bleiben soll, also bis Herbst 2020. Sollte die Gemeinde ihr Hallenbad irgendwann schließen, steht neben eine Fläche auf dem Schulgelände bereit. Dann dürfte es vor allem darum gehen, wie ein neues Hallenbad bezahlt werden soll.

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Quelle:
SZ vom 15.12.2017
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