Süddeutsche Zeitung

Landtagswahl 1818:An der Wiege der Demokratie

Es waren zwei sehr unterschiedliche Männer, die im Dezember 1818 im Landgericht Ebersberg auf sehr unterschiedliche Weise in den ersten Landtag, damals Ständeversammlung genannt, gewählt wurden: Schlossherr von Falkenberg Anton von Hofstetten und Posthalter und Ökonom Anton Grandauer aus Zorneding. Der eine aus der führenden Adelsschicht, aber lange vergessen und ohne Andenken, der andere aus dem einfachen Volk, doch den Zornedingern durch ein Ehrengrab in bleibender Erinnerung. Beide waren angetreten mit dem gemeinsamen Ziel, sich im neuen Parlament für ein leichteres Leben der Menschen einzusetzen - und beide sollten dazu beitragen, dass sich damals die ersten Wurzeln unserer modernen parlamentarischen Demokratie entwickeln konnten.

Von der Landtagswahl vor 200 Jahren erzählt an diesem Montag, 10. Dezember, der Geschichtsforscher Peter Maicher in der Historischen Runde des Historischen Vereins für den Landkreis Ebersberg. Die Vorgänge und Diskussionen im Vorfeld der Wahl, ihre Ergebnisse und Auswirkungen nutzt der Maicher für einen Blick auf die damaligen gesellschaftlichen und sozialen Gegebenheiten im Ebersberger Raum. Da fällt zum Beispiel auf, dass sehr viele Kandidaten und Abgeordnete geschäftlich mit Bier zu tun hatten. Durften auch die Ärmeren wählen und gewählt werden, gab es einen Wahlkampf, wie sah es mit den Diäten der frischgewählten Abgeordneten aus? Das sind einige der Fragen, mit denen sich Maicher beschäftigt.

Die Veranstaltung, zu der alle Geschichtsinteressierten willkommen sind, findet im Gasthaus "Alte Post" in Ebersberg statt und beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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Quelle:
SZ vom 10.12.2018 / SZ
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