Süddeutsche Zeitung

Stadtentwicklung in Ebersberg:Eine Ecke für 95 Wohnungen

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Im Süden der Kreisstadt Ebersberg soll an der Bahn ein neues Baugebiet mit einem Drittel Sozialwohnungen entstehen.

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Nach mehr als zweijähriger Vorbereitung steht nun fest, wie das neue Wohngebiet im Südwesten der Kreisstadt aussehen soll. Der Technische Ausschuss votierte einstimmig dafür, einen entsprechenden Bebauungsplan für die Fläche zwischen der Straße "Am Augrund" und der Bahnlinie aufzustellen. Entstehen sollen dort nun sieben Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 95 Wohnungen, 27 davon sollen Sozialwohnungen sein.

Das Vorhaben an der Bahn war eines der ersten großen Bauprojekte, über die der Ausschuss nach der Stadtratswahl zu befinden hatte, im Juni 2020 stand das Projekt das erste Mal auf der Agenda. Damals war noch von neun Häusern mit insgesamt 80 Wohnungen die Rede, der Ein-Drittel-Anteil an Sozialwohnungen stand aber bereits fest. Trotz dieser Aufteilung gab es im Ausschuss viel Kritik an der Planung. Bemängelt wurde vor allem die aus Sicht der Stadtratsmitglieder zu eintönige Bebauung, für ein Grundstück direkt am Stadtrand sollte man etwas Anspruchsvolleres finden. Der Ausschuss beschloss darum eine Überarbeitung des Entwurfs in einer sogenannten Mehrfachbeauftragung, einer vereinfachten Form des Architektenwettbewerbs.

Der Entwurf wurde bereits im April präsentiert, nun liegt die Überarbeitung vor

Beauftragt wurden fünf Architekturbüros, Anfang dieses Jahres wurde dann das Ergebnis präsentiert. Die Jury hatte sich für den Entwurf des Büros Zeitler und Blaimberger zusammen mit den Landschaftsarchitekten Brandhoff, Voß und Partner - beide aus München - entschieden. Die größte Veränderung ist die Reduktion der ursprünglich neun auf nun noch sieben Gebäude. Diese sind im Gegensatz zum ersten Entwurf unterschiedlich groß und in der Ausrichtung leicht zueinander verschoben. An der südwestlichen Ecke des Grundstückes ist eine parkähnliche Freifläche geplant.

Der Ausschuss lobte bei dem Entwurf besonders, dass es in allen Häusern sowohl Sozial- wie frei vermarktete Wohnungen geben soll. Etwas Kritik gab es an den Nebengebäuden im Norden, wo Mülltonnen und Fahrradabstellräume untergebracht werden sollen. Auch wurde der Wunsch nach mehr Wohnraum geäußert. Dem trägt der nun präsentierte Entwurf Rechnung. Die sieben Häuser wurden um insgesamt 14 Meter verlängert, statt Nebengebäuden sind die dort geplanten Nutzungen nun in den Häusern untergebracht. Außerdem sind nun mehr kleine Wohnungen geplant, die Zahl der frei verkauften Wohneinheiten steigt dadurch von 55 auf 67.

Viel Lob gab es auch für das Konzept der Regenwasserversickerung. Dazu ist zwischen der nördlichen und südlichen Hausreihe eine begehbare und bepflanzte Kiesfläche geplant, ein mit kleinen Stegen überspannter Regenwasserkanal mündet in die Parkanlage im Südwesten. Ziel sei es, so die Planer, das Wasser möglichst lange aufzuhalten, bevor es dann durch eine Rinne nach Süden in Richtung Roter Weiher abfließt, um so Überschwemmungen zu verhindern. Dies sei ein sehr nachhaltiges Vorgehen, so Christoph Münch (SPD). Auch positiv gewertet wurde die große Tiefgarage, die an alle sieben Gebäude angeschlossen ist, dadurch, so Martin Schechner (CSU) sei die Chance groß, dass die Garage auch genutzt werde. Ohne Gegenstimmen wurde die Einleitung des Bebauungsplanes beschlossen.

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