Süddeutsche Zeitung

Kinderbetreuung:Aus zwei mach eins

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Die katholischen Kindergärten am Bergfeld und am Endbachweg in Poing fusionieren. Für den Schritt gibt es mehrere Gründe.

Von Barbara Mooser, Poing

Wenn im September das neue Kindergartenjahr beginnt, werden die Räume der katholischen Kita Am Bergfeld leer bleiben: Gut 30 Jahre nach der Eröffnung wird die Einrichtung geschlossen. Die Kinder, die dann nicht an die Schule wechseln, haben allerdings schon einen Betreuungsplatz sicher. Die Kita Am Bergfeld wird mit der Kita Am Endbachweg zusammengeführt, dazu hat sich die Kirchenstiftung St. Michael als Trägerin der beiden Kindergärten entschlossen, wie Pfarrer Philipp Werner nun in einer Pressemitteilung informiert.

Für die Schließung des Kindergartens Am Bergfeld gibt es mehrere Gründe. Zum einen müsste man hier viel investieren, um die Einrichtung zu sanieren. 300 000 Euro müssten es ersten Kalkulationen zufolge mindestens sein, damit wären aber nur die wichtigsten Maßnahmen abgedeckt, moderne Baustandards wären dann trotzdem noch nicht erreicht, so der Pfarrer. Hinzu kämen hohe Fixkosten für beide Einrichtungen.

Doch auch der Fachkräftemangel macht der Kirche - wie allen Kita-Trägern - schwer zu schaffen. Es sei extrem schwierig gewesen, Personal zu finden und einen verlässlichen Betrieb aufrechtzuerhalten, erzählt der Pfarrer. Weil man die Beschäftigten von der Kita Am Bergfeld künftig am Endbachweg und in anderen Kitas des Verbunds Poing-Anzing-Forstinning einsetzen könne, werde sich die Situation deutlich entspannen. Ziel sei, "den Eltern und ihren Kindern weiterhin ein bestmögliches pädagogisches Angebot bei einer guten Personaldecke mit mehr Vollzeitkräften unter einem Dach anbieten zu können".

Ohnehin hat laut Werner die Nachfrage nach Kindergartenplätzen in den vergangenen Jahren abgenommen, es habe sogar unbesetzte Plätze gegeben. Ein Großteil der Kinder, die derzeit den Kindergarten am Bergfeld besuchen, werden von Herbst an ohnehin auf die Schule wechseln. Übrig bleiben 22 Kinder, die dann in den modernen Neubau Am Endbachweg wechseln können, ausgelegt ist dieser für 100 bis maximal 120 Kinder. Der Elternbeirat sei hierüber am vergangenen Dienstag und die gesamte Elternschaft am vergangenen Mittwoch eingehend informiert worden. Insgesamt, so Werner, sei die Ankündigung der Fusion gut aufgenommen worden. Der Schritt erfolgt seinen Angaben zufolge in enger Absprache mit der Gemeinde Poing, insbesondere dem Jugendreferat, und den Fachabteilungen des Erzbischöflichen Ordinariats. Ebenso sei die Kindertagesstättenaufsicht informiert.

Was mit dem künftig ungenutzten Kindergartenbau im Poinger Zentrum passiert, ist bisher noch nicht geklärt. Das Gebäude gehöre der Kirchenstiftung, das Grundstück habe die Gemeinde dieser in Erbpacht überlassen. "Da müssen wir jetzt schauen, wie es hier weiter geht", so Werner.

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