Süddeutsche Zeitung

Jahresrückblick 2023:Kirchseeon sitzt auf dem Trockenen

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Eine notwendige Sanierung des Hallenbades würde mehrere Millionen Euro kosten, der Gemeinderat stimmt für die Schließung - zumindest vorläufig.

Von Andreas Junkmann, Kirchseeon

Traditionell sperrt das Hallenbad in der Marktgemeinde in den Sommermonaten zu, um die beliebte Sporteinrichtung fit für die neue Saison zu machen. Doch eine solche, so beschließt es im Juli der Gemeinderat, wird es auf absehbare Zeit nicht mehr geben, das Bad bleibt zu. Denn dieses ist mittlerweile fünf Jahrzehnte in Betrieb und müsste dringend saniert werden - die dafür nötigen rund acht Millionen Euro kann die Gemeinde aber nicht aufbringen.

Die Mängelliste ist lang, laut Bürgermeister Jan Paeplow (CSU) ist beispielsweise die Dämmung lose, Teile davon könnten ins Kinderbecken fallen, die Holzverkleidung über dem großen Schwimmbecken weise auch Schäden auf. Außerdem wurden bei einer Schadstoffuntersuchung Altlasten im Gebäude festgestellt und der Brandschutz sowie die energetischen Standards entsprechen auch nicht mehr dem aktuellen Stand. Zudem gebe es für die Technik keine Ersatzteile mehr.

Ein Gutachten soll nun klären, wie groß und wie teuer eine Sanierung ausfallen müsste

Zwar ließen sich die Mängel allesamt beheben, aber das Geld ist anderswo bereits verplant. Etwa für die Grund- und Mittelschule Eglharting, auch die ist marode und muss, wie sich im Sommer herausstellt, komplett neu gebaut werden, was die Marktgemeinde rund 21 Millionen Euro kosten könnte - fast das Doppelte der Summe, die man bislang für eine Sanierung veranschlagt hatte.

Denn im September beschließt der Gemeinderat, wenn schon nicht die Sanierung der Schwimmhalle, dann doch eine Studie erstellen zu lassen, die klären soll, was gemacht werden muss und wie sich das bezahlen lässt. Vor allem aber soll untersucht werden, welche Fördermittel die Marktgemeinde für welche Maßnahmen bekommen könnte. Wann das Ergebnis vorliegt, ist offen.

Zumindest die Schule, die örtlichen Vereine etwa Wasserwacht und TSV sowie VHS und mehrere Anbieter von Schwimmunterricht müssen nicht so lange warten, sie konnten in Berufsförderungswerk umziehen.

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