Süddeutsche Zeitung

Grafing:Schneller Surfen

Lesezeit: 1 min

Beim Grafinger Breitbandausbau geht es voran - aber mit Änderungen

Wer sich in die Neunzigerjahre zurückversetzen will, muss in manchen Grafinger Ortsteilen nur auf den Internet-Button klicken. Gerade einmal zwei Megabit (Mbit) an Daten kommen mancherorts pro Sekunde aus der Buchse. Digitale Steinzeit ist das inzwischen. Der Freistaat hat für solche Fälle ein groß angelegtes Förderprogramm für den Breitbandausbau aufgelegt. In der Bauausschusssitzung am Dienstagabend ist nun bekannt geworden: Schammach und Oberelkofen werden vorerst nun doch nicht ausgebaut - dafür aber der südliche Teil von Straußdorf.

Nötig ist die Förderung des Freistaats, weil sich der Ausbau von Hochgeschwindigkeitsinternet für kommerzielle Anbieter nicht überall lohnt. Befinden sich in einem abgelegenen Ortsteil zu wenige Anschlüsse, rechnet es sich für die Anbieter nicht, das schnelle Internet dorthin zu verlegen. Es springt also der Freistaat ein. Ziel der Förderung ist ein flächendeckender Ausbau mit einer Bandbreite von 50 Mbit pro Sekunde. Einzige Einschränkung: Mindestens 30 Mbit in der Sekunde müssen im gesamten Ausbaugebiet erreicht werden. Selbst das wäre noch eine Verfünfzehnfachung der bisweilen manchmal lediglich erreichten zwei Mbit pro Sekunde.

Um in den Genuss der Förderung zu kommen, war der Grafinger Stadtrat im vergangenen Jahr aktiv geworden. Er erstellte eine Prioritätenliste, nach der er die Ortsteile anschließen möchte. Nun muss Grafing den ursprünglichen Plan etwas abändern.

Denn der Ortsteil Schammach inklusive Gewerbegebiet sowie der Ortsteil Oberelkofen könnten doch nicht so einfach mit dem neuen schnellen Internet versorgt werden, berichtete die Verwaltung dem Bauausschuss. Grund ist, dass die Gebiete nicht mehr unter die freistaatliche Förderung fallen: Für die Förderung müsste die Mindestversorgungsrate bei unter 30 Mbit pro Sekunde liegen - eine Schwelle, die dort inzwischen erreicht werde. Gute Nachrichten gab es in der Sitzung dagegen für den Straußdorfer Süden. Dieses Gebiet, so stellte sich mittlerweile heraus, lässt sich entgegen früherer Annahmen nun doch mit mindestens 50 Mbit pro Sekunde versorgen.

Im Straußdorfer Süden soll der Ausbau bis Ende des Jahres erledigt sein. Die verbleibenden Gebiete - Neudichau nördlich der Kreisstraße, Unterelkofen, Seeschneid, Gasteig, Aiterndorf, Höll- und Baumgartenmühle, Katzenreuth, Voglherd, Folzhof, Haidling mit Bachhäusl, Dichauer Weg, Burgholzstraße und der nördliche Bereich von Nettlkofen - werden voraussichtlich im Jahr 2017 erledigt, wie der Ausschuss erfuhr.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.2970138
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 28.04.2016 / thri
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.