Süddeutsche Zeitung

Grafing:Brenzlige Glut

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Die Reste der abgebrannten Scheune in Gasteig kokeln weiter

Von Sandra Langmann, Grafing

Mehr als ein Monat ist vergangen, seitdem die Scheune eines Bauernhauses in Gasteig bei Grafing niederbrannte. Doch noch immer scheint die Glut nicht ganz zur Ruhe zu kommen. Wer an dem Hof vorbeifährt, reibt sich verwundert die Augen. Denn aus den Überresten der Scheune, hauptsächlich verkohltes Holz und Heu, kokelt und raucht es. Das ist nicht nur zu sehen, sondern auch zu riechen. Untypisch ist das Phänomen allerdings nicht, wie Kreisbrandrat Andreas Heiß erklärt.

Um die abgebrannte Scheune herum befänden sich Ernterückstände, unter anderem eben das Heu. Mittendrin befänden sich so genannte Glutnester, die vom Wind der vergangenen Tage immer wieder angefacht würden. "Bei den Löscharbeiten konnte man nicht in die Tiefe der Nester vordringen", sagt Heiß zur Begründung. Das sei im übrigen auch nicht Aufgabe der Feuerwehr, sondern der Verantwortlichen, die für die Aufräumarbeiten zuständig sind. Diese müssten Heu und Holz auseinander rechen, um es dann nochmals abzulöschen. Eine Prognose, wie lange die Glutnester in Gasteig noch weiter kokeln werden, kann Heiß nicht geben. Der Kreisbrandrat geht aber nicht davon aus, dass es erneut größer brennen könnte. Unangenehmer sei die Geruchsbelästigung für die Nachbarschaft.

Die Scheune des Bauernhofs war in der Nacht zum 14. Januar in Brand geraten. 100 Kräfte der umliegenden freiwilligen Feuerwehren waren im Einsatz, um zu verhindern, dass die Flammen auf das angrenzende, aber unbewohnte Wohnhaus übergriffen. Nicht zu retten war allerdings die Ausrüstung der Grafinger Pfadfinder, die in der Scheune Zelte, Schlafsäcke und andere Ausrüstungsgegenstände für ihre Ausflüge gelagert hatten. Insgesamt war bei dem Brand ein Schaden von 400 000 Euro entstanden. Die Brandursache konnte von den Brandermittlern der Erdinger Kriminalpolizei jedoch nicht ausgemacht werden. Die Zerstörung des Gebäudes war zu groß.

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Quelle:
SZ vom 28.02.2017
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