Süddeutsche Zeitung

Glonn:Ein Glücksfall für den Landkreis

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Der engagierte Naturschützer Jochen Carl aus Glonn wird 80

Denkmäler für verdiente Persönlichkeiten werden in der Regel einmal aufgestellt - und dann nicht selten vergessen. Anders im Fall von Jochen Carl aus Glonn, seine Denkmäler finden sich jedes Jahr neu an den Straßenrändern des Landkreises. Denn wenn das Straßenbauamt dort zur Rettung der Kröten im zeitigen Frühjahr Schilder und Schutzzäune errichtet, um die Tiere vor heranbrausenden Fahrzeugen zu bewahren, ist das nicht zuletzt seiner Initiative zu verdanken. Seit zwei Jahrzehnten engagiert sich Jochen Carl für den Naturschutz im Landkreis, an diesem Mittwoch feiert er seinen 80. Geburtstag.

Jochen Carl war von 1998 bis 2003 Vorsitzender der Kreisgruppe Ebersberg des Bundes Naturschutz und ist immer noch Mitglied im Kreisvorstand. Dort kümmert er sich vor allem um den Arten- und Biotopschutz, sein Schwerpunkt ist der Schutz von Kröten. In den vergangenen Jahren kam das Projekt "Löffelkraut & Co." hinzu. Der Schutz dieser Pflanze, die nur noch an wenigen Standorten in Bayern vorkommt - unter anderem in Glonn -, war offizielles Projekt der "UN-Dekade Biologische Vielfalt". Auch der Erfolg dieses Projekts hat viel mit dem Naturschützer Jochen Carl zu tun. Daneben ist der studierte Maschinenbauer auch im Naturschutzbeirat des Landkreises mehr als 20 Jahre tätig, war Mitbegründer des Landschaftspflegeverbandes und dort 19 Jahre zweiter Vorsitzender. Außerdem war und ist Jochen Carl eine der treibenden Kräfte im Ebersberger "Museum für Wald und Umwelt". Auch bei der aktuellen Ausstellung "Denkmal und Wald", war er Mitkurator.

Beim Bund Naturschutz freut man sich über einen so engagierten Mitstreiter, für Vorstandsmitglied Klaus Schlöffel war Jochen Carls Umzug von Berlin nach Ebersberg "ein Glück für den Landkreis. Ihm und uns ist zu wünschen, dass er uns und der Natur noch lange als Fürsprecher zur Seite stehen kann".

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Quelle:
SZ vom 19.04.2017 / SZ
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