Süddeutsche Zeitung

Feierstunde:Ansporn und Erinnerung

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Grafinger Judohalle ist nun offiziell nach Christian Sebald benannt

Judo-Abteilungsleiter Matthias Jaud brachte es in seiner Begrüßungsrede auf den Punkt: "Christan hat für den Judosport gelebt und er hat mit seinem Wirken ein Zeichen gesetzt. Heute wollen wir ihm ein Zeichen setzen. Seine Halle soll in Zukunft seinen Namen tragen, die Christian-Sebald-Halle soll uns an ihn erinnern und sie soll uns ein Ansporn sein, die Begeisterung für den Judosport in Grafing weiterzutragen." Der bekannte und erfolgreiche Judoka ist im Oktober 2016 bei einem tragischen Bergunfall ums Leben gekommen. Die Stadt Grafing, der die Halle gehört, hat dem Wunsch der Judoabteilung zugestimmt, die Halle nach ihrem Gründer zu benennen. Dass dort seit 13 Jahren in einem eigenen Dojo Judo trainiert werden kann, geht auf die Initiative von Christian Sebald zurück. Als die Stadt Grafing seinerzeit das Schulschwimmbad aufgab, konnte er den damaligen Bürgermeister Rudolf Heiler von der Notwendigkeit einer Judohalle überzeugen. Mit einer enormen Eigenleistung und der Mitarbeit zahlreicher Helfer wurde das ehemalige Schwimmbad umgebaut. Am 11. April 2005 wurde die Halle feierlich eröffnet und wird seitdem intensiv für das Judotraining genutzt.

Die Grafinger Bürgermeisterin Angelika Obermayr lobte den Mut von Christian Sebald, das Vorhaben einer Judohalle umzusetzen. "Dann macht mal", lautete sinngemäß die Vorgabe an die Judoabteilung", erinnerte sich die Bürgermeisterin, "und dann haben sie das einfach gemacht". Obermayr lobte den Teamgeist im TSV Grafing und bezeichnete den Verein als wichtigen Standortfaktor für die Stadt Grafing.

Dieses Lob freute natürlich Anna Hopfes, die Vorsitzende des TSV Grafing. Sie ging in ihrem Vortrag auf die japanischen Wurzeln des Judosports ein. Das Wort Judo kann man mit "bewusster Weg" übersetzen. Mit dieser Formulierung schlug sie die Brücke zu dem bewussten Weg, den Christian Sebald eingeschlagen hat. Toni Ried, der stellvertretend für Landrat Robert Niedergesäß gekommen war, lobte ebenfalls die Arbeit von Christian Sebald und den Zusammenhalt der Judoabteilung. Ried übergab Abteilungsleiter Matthias Jaud zudem eine Geldspende des Landkreises.

Unter starkem Applaus enthüllten Alexandra Haban und Max Sebald, die Kinder von Christian Sebald, den von der Kunstschmiede Bergmeister gefertigten Schriftzug an der Judohalle. Beim anschließenden Stehempfang vor der Halle tauschten die Freunde des Judosports und die Wegbegleiter viele persönliche Erinnerungen an Christian Sebald aus und konnten bei einer Fotoausstellung im Dojo sein Wirken noch einmal Revue passieren lassen.

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Quelle:
SZ vom 19.06.2018 / SZ
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