Süddeutsche Zeitung

Einheimischenbauland:Sozialer Wohnraum

Neuer Kriterienkatalog für Bewerber in Grafing

Die Nachjustierung des Grafinger Einheimischenbauland-Kriterienkatalogs ist beschlossene Sache: Eine breite Mehrheit aus Freien Wählern, Grünen, BfG und Teilen der CSU haben im Stadtrat für die Novelle votiert. Sie war einerseits nötig, weil der Kriterienkatalog an neues EU-Recht angepasst werden musste. Andererseits wollte Grafing den sozialen Grundgedanken verstärken.

Deshalb werden zum Beispiel Bewerber, deren Eltern in Grafing oder Umgebung bebaubaren Grund über 300 Quadratmeter pro Kind besitzen, von der Vergabe ausgeschlossen. Einen neuen Bonus gibt es für ehrenamtliche Tätigkeiten. Neu ist auch, dass Bewerber mindestens drei Jahre Berufsleben nachweisen müssen. Davon sollen diejenigen profitieren, die sich tatsächlich in der Familienplanung befinden. Auch im Haushalt lebende Kinder werden stärker gewichtet. Um dem neuen EU-Recht Folge zu leisten, fällt die bisher geltende Mindestwohndauer weg. Stattdessen gibt es Pluspunkte pro Jahr Hauptwohnsitz oder Erwerbstätigkeit in Grafing.

Dass solche Nachjustierungen für eine große Novelle nicht ausreichen, ist kein Geheimnis. Zeitversetzt dürfte deshalb auch ein neuer Grundsatzbeschluss zur Wohnbaupolitik zur Debatte stehen. Er regelt ja überhaupt erst, in welchem Umfang Grafing künftig Flächen für Einheimische überhaupt ausweist.

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Quelle:
SZ vom 16.07.2018 / thri
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