Süddeutsche Zeitung

Grafinger Stadtrat Heinz Fröhlich:Politischer Seitenwechsel

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Ex-Grüner will für die Linken in den Landtag

Der Grafinger Stadtrat Heinz Fröhlich (Bündnis für Grafing) hat außerhalb der von ihm gegründeten kommunalen Wählergemeinschaft eine neue politische Heimat. Am Samstag wurde Fröhlich bei der Mitgliederversammlung in Markt Schwaben zum Landtagskandidaten der Linken im Kreisverband Ebersberg-Erding für Ebersberg gewählt. Das teilt der als Sprecher wiedergewählte Walter Koppe mit.

Ebenfalls bei den Linken engagiert sich künftig Fröhlichs Frau und BfG-Stadträtin Marlene Ottinger, sie agiert neben Koppe als Sprecherin des Kreisverbandes. Das Paar gehörte früher den Grünen an, überwarf sich jedoch mit seinen Parteifreunden in Grafing. Fröhlich war 2014 für das BfG als Bürgermeisterkandidat in Grafing angetreten, aber schon vor der Stichwahl zwischen Susanne Linhart (CSU) und Amtsinhaberin Angelika Obermayr (Grüne) gescheitert.

Bekanntheit erlangte Fröhlich 2007 als Initiator des erfolgreichen Bürgerentscheids gegen das einst geplante Grafinger Parkhaus. Die Grünen wählten ihn wenig später in den Kreisvorstand, die Grafinger 2008 erstmals in den Stadtrat. Drei Jahre später trat er zusammen mit Marlene Ottinger bei den Grünen aus und gründete das Bündnis für Grafing (BfG). In seiner Heimatstadt gilt er als ebenso kompetentes wie versiertes - aber auch politisch-bissiges - Stadtratsmitglied. In die Kritik kam er, weil es in seiner Zeit als Finanzvorstand des Grafinger Fair-Ladens zu finanziellen Unregelmäßigkeiten gekommen war. Günstigen Wohnraum im Münchner Speckgürtel und ein besser ausgebauter ÖPNV wolle er zu seinen landespolitischen Schwerpunkten machen, sagte Fröhlich. "Außerdem müssen wir dem rechten Spektrum, das auch bei uns im Wahlkreis immer stärker wird, eine klare linke Kante entgegenstellen." Einen Zielkonflikt mit dem Grafinger BfG sieht Fröhlich nicht. Dort sei man in seine Entscheidung über die Kandidatur bei den Linken eingebunden gewesen. "Das Bündnis ist ganz klar eine lokale Grafinger Angelegenheit, die Landtagskandidatur eine ebenso klar landespolitische." Als weiterer Kandidat aus dem Landkreis Ebersberg tritt Lukas Schmid aus Baiern an, er bewirbt sich nach seiner Bundestagskandidatur im Herbst nun für ein Mandat im Bezirkstag. Werner Koska aus Zorneding und Corinna Wilde aus Grafing verstärken den Kreisvorstand der Linken als stellvertretende Sprecher.

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SZ vom 31.01.2018 / kmp
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