Süddeutsche Zeitung

Verwirrung in Ebersberg:"Update" am Wegesrand

Kein Vandalismus, sondern Kunst: Die bemalten Pflanzen sind Teil des Arkadien-Festivals.

Anja Blum

Bunt bemalte Pflanzen am Wegesrand, gleich hinterm Klostersee in Richtung westlichem Weiher. Ist das ein Versehen? Vandalismus? Da reibt sich wohl so mancher Ebersberger die Augen - im Rathaus ist sogar schon die ein oder andere Beschwerde eingegangen. Doch hier war weder ein Scherzbold noch Umweltsünder am Werk, sondern ein Künstler. Die Bemalung der Pflanzen mit Naturfarben ist Teil des Arkadien-Festivals in der Kreisstadt. Zu einiger Verwirrung ist es nun lediglich deshalb gekommen, weil der Urheber des "Updates" am Straßenrand, Roland Orlando Moed aus Berlin, sich über einen vereinbarten Termin mit Kunstverein und Stadtgärtnerei hinweggesetzt und die Aktion eigenmächtig vorgezogen hat. Doch warum? Moed beruft sich auf die Freiheit der Kunst: "Ich habe noch nie gefragt, wann ich wo wie Kunst machen darf", schreibt er. Und weiter: "In angewiesenen Räumen tätig zu werden, ist eine Möglichkeit der Präsentation, Aktionen wie in der Street Art eine andere". Ja, auch Arkadien vertritt unbedingt den Freiheitsgedanken - "doch was wäre dieser ohne ein menschliches Miteinander, das die Grundlage jeder Gesellschaft und damit auch ihrer Freiheit bildet", sagt Festivalleiter Peter Kees. Der Chef des Kunstvereins, Andreas Mitterer, kommentiert den Vorgang hingegen eher lakonisch: "divenhaft!"

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Quelle:
SZ vom 25.06.2021 / abl
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