Süddeutsche Zeitung

Grafing:Ärger um die "EGA"

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Arbeitskreis Wirtschaftsförderung übt scharfe Kritik an Veranstalter

Grafing - Dem Gremium eilt eher der Ruf einer gemächlichen Runde voraus. Doch in der Juli-Sitzung des Grafinger Arbeitskreises Wirtschaftsförderung wird es plötzlich hitzig: "Zu teuer", "nicht gut", "schlecht beschildert", "verbesserungswürdig" oder "kein angenehmes Umfeld". Die Liste der Kritikpunkte an der Organisation der Gewerbeschau EGA ist lang - und ziemlich deutlich.

"Der Veranstalter steht ganz schön im Feuer. Das habe ich ihm auch ganz massiv gesagt", stellt Heinrich Hölzle, Vorsitzender des Grafinger Gewerbeverbands, bei der EGA-Rückblende, klar. "Von der Organisation her waren die Veranstalter doch eher überfordert", erklärt der Vorsitzende des Grafinger Werberings, Peter Schölzel.

Im Zusammenhang mit der Eröffnungsveranstaltung ist von "Chaos" und "Kuddelmuddel" die Rede. So seien entwa für die geladenen Gäste nicht einmal Plätze reserviert gewesen, berichtet Kreishandwerksmeister Johann Schwaiger. Auch Bürgermeisterin Angelika Obermayr (Grüne) beschreibt ihre Erinnerungen an den ersten Messetag nicht gerade positiv: Offenbar fehlte zumindest zu diesem Zeitpunkt noch die Beschilderung vom Feldparkplatz zur Messehalle. "Ich bin deshalb querfeldein los und über irgendwelche Absperrungen drüber." Den Dreck an den Schuhen habe sie dann - wie viele andere auch - leider auf dem Teppich der Gewerbeschau verteilt. Außerdem, so steht es auf der Kritikliste des AK, war der Eindruck eines stark nachlassenden Engagements entstanden, sobald die Messestände verkauft waren. Heißt: Sei das Geld verdient, spiele der Service nur noch eine untergeordnete Rolle.

Mit der grundsätzlichen Resonanz sind die Auftraggeber allerdings zufrieden. "Die Hallen waren zum Beispiel am Freitag bumsvoll", berichtete Gewerbeverbandsvorsitzender Hölzle. Gesicherte Besucherzahlen gibt es jedoch nicht. Eine Überlegung könnte Hölzle zufolge ein geringer Eintritt sein. "Dann wüssten wir nicht nur ziemlich genau, wie viele Leute da waren. Da käme auch eine ganz schöne Summe zusammen - die man natürlich auch reinvestieren kann. Bis zur Entscheidung darüber ist noch eine Weile Zeit. Turnusgemäß würde die nächste EGA in Grafing im Jahr 2019 stattfinden. Wer sie organisiert, dürfte Teil der politischen Debatte werden.

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Quelle:
SZ vom 30.12.2015 / thri
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