Süddeutsche Zeitung

Corona-Krise in Ebersberg:Zehn weitere Todesfälle

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Kreisklinik braucht Hilfe bei der Patientenversorgung

Die Corona-Pandemie bringt im Landkreis weiter sehr schlechte Nachrichten mit sich: Wie das Landratsamt informiert, wurden zehn weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronainfektion gemeldet. Betroffen sind Geburtsjahrgänge zwischen 1926 und 1948. Die Todesfälle sind im Zeitraum seit dem 8. Dezember eingetreten. Die Gesamtzahl der Todesfälle seit Beginn der Pandemie steigt somit auf 59.

Auch die Kreisklinik Ebersberg gerät nun zunehmend unter Druck. Hier werden derzeit 23 Patienten mit einer Covid-19-Erkrankung behandelt, drei von ihnen auf der Intensivstation mit Beatmung. Außerdem gibt es dort acht Verdachtsfälle. Die Klinik rechnet damit, eine weitere Station schließen zu müssen, um Personal für die Versorgung von Covid-Patienten und Covid-Verdachtsfällen zur Verfügung zu haben. Bereits vor einigen Wochen war die Akutgeriatrie geschlossen worden, Anfang Dezember dann auch die Station 3b, Innere und Urologie. Das ambulante OP-Zentrum wurde vorübergehend in den Haupt-OP-Bereich integriert. Planbare Operationen finden ohnehin momentan nicht mehr statt.

Aber auch extern ist die Klinik auf der Suche nach Unterstützungskräften. Wer eine Ausbildung im medizinischen Bereich hat, bald ein Medizinstudium abschließen wird oder Ähnliches und sich vorstellen kann, für eine bestimmte Zeit in dieser besonderen Situation in der Klinik in der Pflege tätig zu sein, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer (08092) 82 26 01 an Pflegedirektor Peter Huber zu wenden beziehungsweise per E-Mail an peter.huber@klinik-ebe.de. "Wir brauchen Menschen, die schnell eingesetzt werden können ohne eine lange Anlernphase, denn das bindet viel Energie und Zeit bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das übernehmen", heißt es aus der Klinik.

Insgesamt war am Donnerstag bei 494 Menschen aus dem Landkreis Ebersberg eine Infizierung mit dem Corona-Virus nachgewiesen. Damit steigt die Zahl der registrierten Infektionen auf 3076 seit Beginn der Pandemie. 1144 Landkreisbewohner sind derzeit als Kontaktpersonen in Quarantäne. Nach wie vor liegt der Schwerpunkt der Infektionen aktuell im Norden und Westen. Die meisten Fälle, nämlich 92, werden aktuell aus Vaterstetten gemeldet. In Poing sind 66 Infizierte registriert, in Markt Schwaben 64. Vergleichsweise hohe Zahlen gibt es auch in Kirchseeon (42), Ebersberg (36), Glonn (33) sowie Grafing und Zorneding (je 30).

Nach wie vor sinkt trotz verschärfter Maßnahmen die Zahl der Neuinfektionen nicht ab. Als Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche, zeigte das Dashboard des Robert-Koch-Instituts am Donnerstag 273,6. Auf der Basis der aktuellen Zahlen des Gesundheitsamtes ergibt sich eine Inzidenz von 280,07.

In Betrieb genommen wurde unterdessen die Service-Hotline für das Impfzentrum. Sie ist von sofort an täglich von 6 bis 22 Uhr erreichbar und hat die Nummer (08092) 86 31 40.

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SZ vom 18.12.2020 / SZ
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