Süddeutsche Zeitung

Bürgerversammlung Forstinning:Erste Flüchtlinge in der Gemeinde

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Südlich des Bauhofs könnte eine Unterkunft in Holzbauweise entstehen

Von Isabel Meixner, Forstinning

Die Gemeinde Forstinning hat dem Landratsamt eine Fläche gemeldet, auf der eine Unterbringungsmöglichkeit für Flüchtlinge entstehen könnte. Wie Bürgermeister Rupert Ostermair (CSU) in der Bürgerversammlung am Mittwochabend öffentlich machte, handelt es sich dabei um das Gebiet südlich des Bauhofs in Richtung Beachvolleyballplatz an der Straßhamer Straße. Zwar sei es mit vielleicht 2000 Quadratmetern nicht groß genug für eine Traglufthalle, das Landratsamt prüfe derzeit aber, ob dort möglicherweise eine Unterkunft in Holzbauweise errichtet werden kann, so Ostermair. Er rief die Bevölkerung zur Mithilfe auf. Der Flüchtlingszustrom sei "eine große Herausforderung".

Die Zahl der Asylbewerber, die der Landkreis aufnehmen muss, steigt ständig. Erst kürzlich wurde sie von 51 auf 75 pro Woche erhöht. "Wir stehen zusammen für Humanität und Hilfsbereitschaft", so Ostermair. Forstinning hat bislang keine Asylbewerber aufgenommen. Im September war eine Privatunterkunft im Ort im Gespräch, doch die Verhandlungen mit dem Eigentümer scheiterten. In dieser Zeit wurde bereits ein Helferkreis gegründet, ihm gehören rund 50 Forstinninger an. Den Vorsitz hat Mathias Weigl übernommen, er ist seit August sozialer Ansprechpartner in Forstinning und Forstern.

Der Bericht über die Finanzen fällt sehr erfreulich aus

Wie Ostermair auf der Bürgerversammlung auch bekannt gab, wurden bei den Bauarbeiten an der Graf-Sempt-Straße, wo im Frühjahr 2016 wieder Bauland für Einheimische entstehen wird, archäologische Funde gemacht. Dabei soll es sich um Hausmauern und eventuell sogar einen Brunnen aus der Keltenzeit handeln. Eine Firma ist im Auftrag der Gemeinde gerade dabei, den Boden zu untersuchen. Erfreut zeigte sich der Bürgermeister über die finanzielle Situation der Gemeinde: Man habe in diesem Jahr 450 000 Euro mehr an Gewerbesteuer eingenommen als geplant. Die Gemeinde ist nach wie vor schuldenfrei. Für die Bürger gibt es ebenfalls eine erfreuliche Entwicklung: Sie müssen künftig weniger Müllgebühren zahlen. Im nächsten Jahr will Forstinning seine Bemühungen in Sachen Energiewende verstärken: Jeden zweiten Donnerstag im Monat sollen Bürger im Rathaus eine Energieberatung bekommen können. Auch wird ein Solarpotenzialkataster erstellt und derzeit die Straßenbeleuchtung teilweise auf LED umgestellt.

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Quelle:
SZ vom 27.11.2015
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