Süddeutsche Zeitung

Antrag der Grafinger Grünen:Platz schaffen

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Neubau-Idee für städtische Wohnungen in Grafing-Bahnhof

In die Grafinger Debatte um leer stehende und heruntergekommene städtische Wohnungen kommt Bewegung. Nachdem die Linke-Stadträtin Lena Huppertz Ertüchtigungen vergangene Woche allen voran mit Blick auf Geflüchtete ins Spiel gebracht hatte, kommt jetzt auch ein Antrag von den Grünen. Der zielt auf nicht weniger als ein Neubaukonzept der Wohnungen in Grafing-Bahnhof ab.

Während Huppertz im Stadtrat Einzelkämpferin ohne Fraktionsstatus ist, stellen die Grünen die zweitstärkste Fraktion in dem Gremium. Es steht also ein gewisses Gewicht mit auf der Mehrheitswaage, wenn der Antrag in einer der nächsten Sitzungen auf der Tagesordnung steht: Noch im laufenden Jahr soll die Stadt ein Neubaukonzept für die Kranzhornstraße 12, die Hauptstraße 18 und 20 sowie das große Haus aus dem Bundeseisenbahnvermögen aufstellen. Die erste drei Adressen gehören der Stadt bereits, die vierte erwirbt sie gerade.

"Der Bedarf an günstigen Wohnungen in Grafing ist sehr groß", begründen Fraktion und Ortsverband den Antrag. "Alle vier Häuser sind in einem schlechten Zustand, speziell was Energieverbrauch, Heizung und räumliche Nutzung betrifft." Die Häuser seien derzeit vermietet, nur wenige Wohnungen stünden leer. Für eine Verbesserung sei daher eine gute vorausschauende Planung nötig. Dazu sollen laut Antrag 20 000 Euro an Planungskosten bereitgestellt werden.

Neubauten hätten den entscheidenden Vorteil, dass über die dann geschicktere Grundstücksflächenausnutzung "mindestens ein Drittel mehr an Wohnungen" errichtet werden könnten. Zudem ließe sich dann eine nachhaltige Bauweise umsetzen. Holzbauweise, Solarenergie und Nahwärmenutzung aus der benachbarten Biogasanlage nennen die Grünen als Stichworte. Dass die Stadt die Wohnungen in Eigenregie baut sei ebenso denkbar wie eine Kooperation mit der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises.

Die Details von alldem wären freilich noch zu klären. Doch zumindest, was das Haus aus dem Bundeseisenbahnvermögen angeht, sehen auch Stadträte abseits des grün-roten Stadtratslagers die Angelegenheit ähnlich. Josef Fritz (CSU), von Beruf Zimmerermeister, hatte unlängst beispielsweise attestiert: "Das Haus müssten wir wegreißen und das Grundstück komplett neu bebauen. Alles andere macht keinen Sinn."

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Quelle:
SZ vom 13.01.2021 / thri
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