Der neue Campus: Das Biomedizinische Zentrum

Es ist ein Bau der Rekorde, der in Martinsried eröffnet wird

Es ist ein Bau der Rekorde, den Ministerpräsident Horst Seehofer und Bundesforschungsministerin Johanna Wanka an diesem Montag auf dem Campus Martinsried einweihen. Das Biomedizinische Zentrum (BMC) der Ludwig-Maximilians-Universität ist einer der deutschlandweit größten Forschungsneubauten der vergangenen Jahre; es ist der größte, den das Bundesforschungsministerium bisher gefördert hat. Und für viele beteiligte Wissenschaftler erfüllt sich ein lange gehegter Wunsch. Schon seit den Neunzigerjahren gab es erste Pläne für ein Zentrum für Zellforschung - doch lange fehlte das Geld. Erst 2009 wurde es bewilligt, 2011 dann der Grundstein gelegt. 125 Millionen Euro hat das BMC schließlich gekostet, dazu kamen 19 Millionen Euro für die Erstausstattung und größere Geräte. 50 Millionen Euro der Kosten übernahm der Bund. Im BMC werden nun acht Lehrstühle der LMU gebündelt, die sich mit Zellforschung befassen und zuvor über mehrere Standorte in München verteilt waren. Rund 500 Mitarbeiter sollen in Martinsried einen Platz finden, drei Viertel von ihnen Wissenschaftler, aufgeteilt in 60 Forschergruppen. Sie alle beschäftigen sich mit einem Feld, das die Universität etwas sperrig die "Plastizität von Zellprogrammen" nennt: Dabei geht es zum Beispiel darum, wie Körperzellen ihr Erbgut organisieren, wie sie entscheiden, welche Gene aktiviert und abgerufen werden und welche nicht, wie sie sich teilen und entwickeln, auf welche Weise sie auf Einflüsse von außen reagieren oder auch, wie sie Schäden reparieren. Die Wissenschaftler sollen dabei nicht nur grundlegende Zusammenhänge besser verstehen lernen, sondern sollen auch Fundamente legen, auf denen neue Therapien entwickelt werden können - etwa für Krankheiten wie Krebs, Alzheimer, Asthma oder Multiple Sklerose.