Süddeutsche Zeitung

Wahlkreisliste Oberbayern:Aussichtsreiche Position

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Martin Güll (SPD) will von Platz sechs aus wieder in den Landtag

Der Dachauer Bildungsexperte Martin Güll geht bei den bayerischen Landtagswahlen am Sonntag, 14. Oktober, von Platz sechs der SPD-Wahlkreisliste Oberbayern ins Rennen. Die Bayern-SPD hat dem 64-jährigen Hilgertshausener und amtierenden Landtagsabgeordneten somit eine aussichtsreiche Ausgangsposition verschafft, um zum dritten Mal in Folge in den Bayerischen Landtag einzuziehen. Der ehemalige Schulleiter gehört dem Gremium seit Oktober 2008 an. Er ist bildungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion und Vorsitzender des Ausschusses für Bildung und Kultus.

In den vergangenen Wochen und Monaten präsentierte sich Güll bereits in Wahlkampfstimmung. Als er im Januar von der großen Mehrheit der Dachauer Landkreis-SPD zum Landtagskandidaten nominiert wurde, kündigte er angriffslustig an, den bayerischen CSU-Kultusminister Ludwig Spänle bei den kommenden Wahlen von seinem Thron stürzen zu wollen. "Der nächste Kultusminister könnte Güll sein", brachte er sich als Nachfolger ins Spiel. Der 64-Jährige ist überzeugt, dass die CSU in Bayern erstmals nach 60 Jahren keine absolute Mehrheit mehr erreichen werde. "Die SPD hat jetzt eine realistische Chance, in Bayern mitzuregieren."

Seine günstige Ausgangsposition mit Listenplatz sechs will der ehemalige Lehrer allerdings nicht überbewerten. "Ein guter Listenplatz ist natürlich keine Garantie, wieder in den Bayerischen Landtag einzuziehen, weil im bayerischen Wahlrecht die Erst- und Zweitstimmen zusammengezählt werden. Aber es hilft, die Erststimmen aus dem Landkreis Dachau durch die Zweitstimmen aus den anderen 30 Stimmkreisen in München und Oberbayern zu ergänzen", erklärt er. Im Vordergrund stehe für ihn ein gutes Abschneiden seiner krisengeschüttelten Partei, die bei den Bundestagswahlen das schlechteste Ergebnis der Nachkriegsgeschichte erzielt hatte. "Die gute Umsetzung unserer Ziele für die Menschen in Bayern ist das Ziel. Und diese sozialdemokratische Politik müssen wir vermitteln bis Oktober", fordert er von den Genossen. Sobald die CSU ihre absolute Mehrheit verloren habe, "sind gerade in der Bildungspolitik wieder neue Impulsive möglich", ist Güll überzeugt. "Das längere gemeinsame Lernen und die Abschaffung des Grundschulabiturs könnte in einer Koalition endlich Realität werden."

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SZ vom 22.03.2018 / emo
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