Süddeutsche Zeitung

Verkehr:Tempolimit auf der A 8 kommt

Lesezeit: 1 min

Höchstgeschwindigkeit von 120 Stundenkilometer soll Unfälle verhindern - technische Lösung für 2022 geplant

Zwischen 6 und 20 Uhr darf auf der A 8 ab Sulzemoos in Fahrtrichtung München künftig nur noch 120 Stundenkilometer gefahren werden. Dieses zeitlich begrenzte Tempolimit soll die Verkehrssicherheit erhöhen und die Unfallzahlen senken. Der Landtagsabgeordnete Bernhard Seidenath und die Bundestagsabgeordnete Katrin Staffler (beide CSU) begrüßen das neue Tempolimit.

Noch besser als starre Tempolimits seien aber "flexible Verkehrsbeeinflussungsanlagen, die eine den jeweiligen Verhältnissen angepasste Geschwindigkeit anordnen", erklärt Seidenath in einer Pressemitteilung. Eine solche Steuerung müsse möglichst rasch kommen, betont der Dachauer Landtagsabgeordnete. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) komme mit der am Mittwoch angeordneten temporären Geschwindigkeitsbegrenzung auf der A 8 einem Wunsch auch vieler Politiker aus dem Landkreis Dachau nach, etwa der Bürgermeister der Anliegergemeinden, der CSU-Kreistagsfraktion und von Landrat Stefan Löwl. "Ein besonderer Dank aber gilt unserer Bundestagsabgeordneten Katrin Staffler, die seit langem für mehr Verkehrssicherheit auf der A 8 kämpft", betonte Seidenath und wies insbesondere auf die enorme Belastung der örtlichen Feuerwehren hin. Allein im Bereich Sulzemoos gab es in den drei Jahren 2016, 2017 und 2018 insgesamt 110 Unfälle mit verletzten Personen.

Der Bau der Verkehrsbeeinflussungsanlagen, mit denen jeweils situationsangepasste Tempolimits angeordnet werden, soll nach jetziger Planung ab dem Jahr 2022 beginnen. "Dies sollte unbedingt schneller gehen. 2022 ist sehr spät, zumal ja schon länger klar ist, dass wir diese Anlagen zur flexiblen Beeinflussung des Verkehrs brauchen", so Seidenath. Das neue, zeitlich beschränkte starre Tempolimit wird wirksam, sobald die entsprechenden Verkehrsschilder aufgestellt sind. Dies soll bis spätestens Ende Juni passieren.

Auch die Bundestagsabgeordnete Katrin Staffler (CSU), die sich in einem Brief an Staatsminister Herrmann (CSU) für die Geschwindigkeitsbegrenzung eingesetzt hat, sieht darin einen wichtigen Beitrag für mehr Verkehrssicherheit. "Mit der Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h reagieren wir auf die Häufung von Unfällen in der Vergangenheit. Mit jedem Unfall, den wir mit dieser Maßnahme verhindern können, verhindern wir auch schreckliche Erfahrungen und teils schwere Schicksalsschläge", heißt es in einer Pressemitteilung. Gleichzeitig würden durch das neue Tempolimit auch die Anliegergemeinden und deren Feuerwehren entlastet. "Deshalb freue ich mich, dass das Bayerische Innenministerium diesen wichtigen und notwendigen Schritt geht", so die Bundestagsabgeordnete Staffler.

Bereits zuvor hat das Bundesverkehrsministerium die Planung einer Verkehrsbeeinflussungsanlage zwischen der Anschlussstelle Dachau-Fürstenfeldbruck und Augsburg zugesagt. Bis diese realisiert werden kann, soll nun die Geschwindigkeitsbegrenzung von 120 Stundenkilometern eingeführt werden.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4940519
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 19.06.2020 / SZ
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.